Duisburg. . Die Ausstellung „Schwarze Werkzeuge“ von Patrick Hamilton wird am Samstag im Duisburger Museum DKM eröffnet.

Der Künstler Patrick Hamilton hat die beiden Sammler und Gründer des Museums DKM, Dirk Krämer und Klaus Maas, nachhaltig beeindruckt. Es war im Jahr 2002, als die beiden sich in Santiago de Chile eine Ausstellung von Absolventen der chilenischen Kunstakademie ansahen. „Die Werke waren von großer Ernsthaftigkeit geprägt“, erinnert sich Klaus Maas.

Seitdem bilden Arbeiten junger chilenischer Künstler einen Schwerpunkt innerhalb der Sammlung. Bereits 2008 war Hamiltons Installation „The City Projects – Santiago Dérive“ in der damaligen Galerie DKM am Innenhafen zu sehen. Nun bekommen Besucher im Rahmen der Schau „Schwarze Werkzeuge“ einen Überblick über sein Wirken. Die Ausstellung verbindet Fotografien mit Installationen und wird am Samstag eröffnet.

30 Fotos zeigen verschiedene Lastenräder

Die Schweißermasken wurden um touristische Panoramen ergänzt.
Die Schweißermasken wurden um touristische Panoramen ergänzt. © DANIEL ELKE

30 Fotos zeigen Lastenräder. Sie transportieren Kisten, Müll oder dienen als Verkaufsstände am Straßenrand. „Die Dreiräder sind Teil der Schwarzarbeit in Chile“, erklärt Hamilton, der als Kind in Belgien geboren wurde und in Santiago de Chile aufwuchs. In den vergangenen Jahren hat er immer wieder die ökonomische Transformation Chiles dokumentiert. Mit seinen Fotos möchte er die Lebensrealität vieler Menschen dokumentieren. Gegenüber der Bilder befindet sich so ein Lastenrad, auf dessen Ladefläche ein Foto die Skyline des Finanzdistrikts zeigt. Im Kontrast dazu wurde eine Marmorwand geschaffen, die auf ein architektonisches Merkmal verweist: Neubauten werden mit Versatzstücken europäischer Vorbilder versehen, die Reichtum und Tradition repräsentieren sollen. „Sanhattan“ wird der Bankenbezirk auch genannt.

Touristische Fotomotive auf Schweißermasken

„Die Arbeiten von Hamilton sind nicht nur politisch, sondern auch ästhetisch und deshalb so interessant“, lobt Museums-Gründer Maas. Ähnliches gilt auch für die dornige Meterware aus Metall, die wie Stacheldraht auf Mauern montiert wird, um Häuser vor Einbrüchen zu schützen. „Das Material sieht sehr kunstvoll aus. Ich musste nicht mehr tun, als einen Rahmen zu schaffen“, erklärt Hamilton. Die Besucher schauen nun auf eine in Metalldornen eingefasste Wand. In einem anderen Fall hat er auf die Sehschlitze von Schweißermasken typische touristische Fotomotive montiert – Pinguine etwa, Palmen am Strand oder Panoramen aus den Bergen. So schlägt er den Bogen zwischen dem wachsenden Tourismus-Sektor und der Realität der Arbeiter, die er aus seiner Jugend kennt.

>>> ZWEI SONDERFÜHRUNGEN STEHEN AN

Am Mittwoch, 3. Oktober, um 15 Uhr und am 5. Oktober um 16 Uhr finden zwei Sonderführungen im Museum DKM (Güntherstraße 13-15) statt. Diese beschäftigen sich sowohl mit der Ausstellung von Hamilton, aber auch mit den anderen Kunstwerken im Museum.

Die Teilnahme kostet sechs Euro zusätzlich zum Eintritt (zehn Euro, ermäßigt fünf Euro).