Marxloh. . 100 Jahre alt ist der Kleingartenverein Am Schwelgernpark. Noch nie baute hier jemand Melonen an. Bis Rüdiger Werkert Samen in die Hand bekam.
Im Online-Lexikon Wikipedia heißt es: „Die Zuckermelone – auch Melone genannt (Cucumis melo) – ist eine aus den Tropen und Subtropen stammende Pflanzenart, deren Beerenfrüchte als Obst genutzt werden.“
Als Verbreitungsgebiet wird angegeben, die Frucht gedeihe in Südwest-Afrika über Süd-, Ost- bis Nordost-Afrika, in Südwest-, Südzentral- und Südasien sowie Australien. Eigentlich müsste Rüdiger“Rudi“ Werkert den Eintrag jetzt ändern: „Australien, sowie Duisburg-Marxloh“, müsste es heißen.
Lebt seit acht Jahren seinen Kleingartentraum
Denn „Rudi“, der seit acht Jahren „Am Schwelgernpark“ seinen persönlichen Kleingartentraum lebt, ist in diesem Sommer unter die Melonenbauern gegangen. Mit Erfolg!
Was ist da nicht alles herangewachsen, in diesen heißen, trockenen Wochen des „Tropensommers“ 2018! Bei Rudis Kleingarten-Kumpel Mario sind die Trauben zu bislang nicht gekannter Größe und Üppigkeit ausgetrieben.
„Eigentlich könnte man jetzt einen ,Chateau Marxloh’ keltern“, sagen die Kleingärtner lachend. Mario schüttelt den Kopf: „Die Trauben sind von meiner Tochter“, sagt er, „und ich werde bestimmt keinen Wein daraus keltern, ist mir zuviel Arbeit.“ Nein, sagt Mario lachend, das einzig italienische an ihm sei sein Vorname. Ansonsten würde er das mit dem „Vino“ bestimmt anders sehen . . .
Vier Pflanzen holten sich die Schnecken
Rudi jedenfalls hatte vor knapp zwei Monaten eine befreundete Kleingärtnerin getroffen, die ihm Melonenkerne in die Hand gedrückt hatte: „Eigentlich hatten wir ein bisschen rumgeflachst“, sagt der begeisterte Kleingärtner, „denn Melonen hat in unserer hundertjährigen Geschichte wohl noch niemand angebaut.“ Sechs Pflanzen, sagt Rudi, habe er Anfang Juni ausgesät: „Vier haben sich die Schnecken geholt, zwei haben ausgetrieben, und wie!“
Insgesamt 12 Honigmelonen – die eigentlich Zuckermelonen heißen – erntete Rudi vergangene Woche. Er verschenkte die meisten, probierte das Obst natürlich selbst:“Zuckersüß!“
Sein Geheimnis? „Gar keines“, sagt der Kleingärtner, „die Hitze liefert der Klimawandel. Ich musste nur viel gießen.“