Duisburg. Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Duisburg an einer Kundgebung des Aktionsbündnisses “Seebrücke“ teilgenommen

Rund 600 zumeist in Orange gekleidete Menschen zogen am Samstagnachmittag durch die Duisburger Innenstadt zum Innenhafen, um unter dem Titel "Seebrücke" für die Rettung von Flüchtlingen in Seenot zu demonstrieren. Neben dem Bündnis "Seebrücke" beteiligten sich politisch Aktive verschiedener Parteien, Vertreter von Kirchen und Flüchtlingsinitiativen. "Duisburg ist der größte Binnenhafen der Welt, wir wollen für Flüchtlinge ein sicherer Hafen sein", ruft Mit-Organisatorin Melanie Schmidt-Krobok den Demonstranten entgegen.

"Seenotrettung ist kein Verbrechen"

Zahlreiche Plakate wurden in Duisburg gezeigt.
Zahlreiche Plakate wurden in Duisburg gezeigt. © Fabienne Piepiora

Vorbei ging es auch an der Flüchtlingsunterkunft Memelstrasse, sie ist nach Auskunft der Stadt eine der größten Asyl-Heime in Duisburg. Derzeit leben 193 anerkannte Flüchtlinge an der Memelstrasse, die von hier in eine eigene Wohnung ziehen. Die Bewohner schauen interessiert aus dem Fenster: "refugees are welcome‘ rufen ihnen die Teilnehmer entgegen. Und: "Seenotrettung ist kein Verbrechen".

Unter den Teilnehmern ist auch der 33-jährige Raed Alnafra. Er hat früher in dem Heim an der Memelstrasse gewohnt und trägt nun ebenfalls eine orangene Rettungsweste. "Ich saß selbst in einem der Boote zwischen der Türkei und Griechenland. Ich hatte Glück, es ist nichts passiert. Die Helfer, die die Flüchtlinge retten, sind Engel, keine Kriminellen". So wie er sehen es alle Demonstranten an diesem Samstag. Ursprünglich hatten die Organisatoren mehrere tausend Demonstranten angemeldet. Die Polizei zählte allerdings nur rund 600 Teilnehmer.