Duisburg. . Die erste von zwei Lkw-Waagen vor der Duisburger A40-Rheinbrücke soll im Oktober den Betrieb aufnehmen. “Schwarzen Schafen“ droht eine Anzeige.
Der Bau der Wiege- und Schrankenanlage, mit deren Hilfe künftig zu schwere Lastwagen vor der A40-Rheinbrücke von der Autobahn abgeleitet werden, schreitet voran. „In Fahrtrichtung Essen soll spätestens Ende Oktober alles fertig und einsatzbereit sein“, sagt Peter Belusa (55), der zuständige Abteilungsleiter Straßenbau beim Landesbetrieb Straßen NRW. In Fahrtrichtung Venlo soll die Anlage im Bereich der Anschlussstelle Häfen entstehen. „Das wird aber wohl noch bis Anfang März 2019 dauern“, stellt Belusa klar.
Maximalgewicht liegt bei 44 Tonnen
Die Rheinquerung zwischen Essenberg und Neuenkamp darf derzeit von Fahrzeugen mit einem Maximalgewicht von bis zu 44 Tonnen genutzt werden. „Alles, was schwerer ist, darf ohne Sondergenehmigung gar nicht unterwegs sein. Die Strecke hier ist für solche Schwertransporte wegen des Zustands der Brücke grundsätzlich gesperrt“, sagt Belusa.
Schon die Überfahrt eines einzigen zu schwerem Brummis könnte ausreichen, um das Bauwerk so stark zu beschädigen, dass es sofort für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt werden müsste. Eine Situation, wie sie seit Jahren auf der A 1-Rheinbrücke bei Leverkusen herrscht. Eine Situation, wie sie auch auf der A40-Brücke nach entdeckten Rissen schon aufgetreten ist – mit heftigsten Auswirkungen auf umliegende Autobahnen und den innerstädtischen Verkehr.
Es gibt zahlreiche Indizien dafür, dass trotz des geltenden Verbots jeden Tag einige Lkw über die Brücke brausen, die 45 Tonnen und schwerer sind. Diese „schwarzen Schafe“ sollen mit Hilfe der neuen Waage aussortiert werden.
Die Arbeiten an der Anlage auf Essenberger Seite haben im Februar 2018 begonnen. Zunächst wurde eine bisherige Grünfläche asphaltiert. Hier entsteht derzeit das Betriebsgelände der Waageanlage. Die von der A40 abgeleiteten Lkw-Fahrer werden hier auf Parkflächen ihre Fahrzeuge kurz abstellen können, um die Anzeige entgegenzunehmen. Zusätzlich werden eine Toilettenanlage und einige Container für die vier bis fünf Mitarbeiter der Bedienerfirma aufgestellt, die hier nach der Eröffnung täglich ihren Dienst tun.
Firma, die Leverkusener A1-Brücke bedient, unter den Bewerbern
Welche Firma dafür den Zuschlag erhält, könnte sich laut Belusa bereits in der nächsten Woche entscheiden. Unter den Bewerbern soll auch jene Firma sein, die die Anlagen vor der A 1-Brücke in Leverkusen bedient. „Dort hatten wir uns vor Baubeginn noch einmal angeschaut, welche Lösungen die Kollegen dort gefunden hatten“, so Belusa. Das sei aber nur bedingt hilfreich gewesen. „Jede dieser Anlagen ist wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen an den Abfahrten ein Unikat“, weiß Belusa.
Zeitnah sollen auch die ersten Geräteträgerbrücken aufgestellt werden. An ihnen werden Ampeln, LED-Tafeln sowie Kameras zur Sicherung von Beweismaterial bei Verstößen befestigt. So genannte WIM-Schleifen, die das eigentliche Wiegen der Fahrzeuge übernehmen, werden bereits einige hundert Meter vor der Ausfahrt Homberg in die Fahrbahnen eingelassen. „Das werden wir in Nachtschichten erledigen, damit die Auswirkungen auf den Verkehr so gering wie möglich bleiben“, kündigt Belusa an.