Dellviertel. . 2,1 Millionen Euro werden in neue Klassenräume, Böden und Fenster investiert. Die Arbeiten werden noch bis Weihnachten dauern.

Auf den Fluren der Grundschule Goldstraße riecht es nach frisch gesägtem Holz. Es staubt. Die Gebäude gleichen einer Großbaustelle. Seit Wochen wird nun schon gebohrt und gehämmert, einige Fenster sind bereits erneuert. 1,9 Millionen aus dem kommunalen Investitionsprogramm werden in diesem Jahr in die Grundschule investiert. Weitere 250 000 Euro Fördergeld werden aus dem Programm „Gute Schule“ beigesteuert. Karl Wilhelm Overdick, Geschäftsführer des Immobilien-Managaments (IMD) der Stadt, weiß: „Die Investition war auch dringend nötig.“ Seine Tochter hat in den 1990er Jahren die Schule besucht. In den vergangenen Jahren ist wenig erneuert worden.

© Udo Gottschalk

Die Grundschule besteht aus drei Häusern. Das älteste ist mehr als 150 Jahre alt, der Mittelbau entstand in den 1960er Jahren. Ein Neubau, in dem bisher der offene Ganztag untergebracht war, wurde 2007 in den Hinterhof gesetzt und ist der einzige Bereich, in dem die Steine aufeinander bleiben. Für die anderen gilt: Der Boden wird ausgetauscht, Wände neu gezogen, die Toiletten saniert, die Aula multifunktional umgebaut. Weihnachtsfeiern sollen hier ebenso stattfinden wie Aktionen während des Unterrichts oder am Nachmittag. „Bisher hat alles gut geklappt, wir liegen gut in der Zeit“, bedankt sich Schulleiterin Nadine Larisch für die Zusammenarbeit mit dem IMD und auch mit dem Schulamt. Das Kompliment können die anderen Frauen vom IMD oder auch die Architektin zurückgeben. „Wir hatten Glück, dass die Goldstraße die erste große Maßnahme ist und wir gut Handwerker gefunden haben. Außerdem bleiben die Kosten im Rahmen“, erklärt Projektleiterin Birgit Hoffmann, vom IMD. Architektin Beate Anuschek ergänzt: „Allerdings wurden bei den Arbeiten Schadstoffe wie Asbest gefunden und mussten speziell entsorgt werden.“

Die Lehrer müssen vor jeden Ferien sämtliche Möbel abdecken und das Unterrichtsmaterial einpacken. Auch die Möbel werden ausgetauscht.
Die Lehrer müssen vor jeden Ferien sämtliche Möbel abdecken und das Unterrichtsmaterial einpacken. Auch die Möbel werden ausgetauscht. © Udo Gottschalk

Die bauliche Gestaltung folgt einem neuen pädagogischen Konzept. Seit vier Jahren ist Nadine Larisch als Schulleiterin vor Ort. „Mittlerweile werden die erste und zweite Klasse bei uns jahrgangsübergreifend unterrichtet.“ Bisher waren die Klassen in unterschiedlichen Gebäudetrakten untergebracht. Nun entsteht eine eigene Etage für die Kleineren. Auch der offene Ganztag zieht um. „Momentan nutzen wir den Bereich des offenen Ganztag als Büro und Lehrerzimmer. Die Kinder spielen gegenüber in St. Vincenz“, beschreibt Rektorin Larisch. „Den Kindern gefällt es dort sehr gut. Sie werden voraussichtlich nach Weihnachten wieder die Räume in der Schule nutzen können“, betont Birgit Hoffmann. Bis zum Schulbeginn übernächste Woche ist noch einiges zu tun. „Die Arbeiten laufen dann nachmittags weiter und in den nächsten Ferien.“ Nadine Larisch und ihre Kollegen sind jedenfalls froh, wenn sie nicht mehr vor jeden Ferien alle Unterrichtsmaterialien einpacken und abdecken müssen. Viele Schüler mögen hingegen die Abwechslung und beobachten die Bauarbeiter gerne bei der Arbeit.

>>>Momentan sind alle Lehrerstellen besetzt

195 Jungen und Mädchen besuchen die Grundschule Goldstraße. Das Einzugsgebiet umfasst die Altstadt ebenso wie das Dellviertel oder Hochfeld. Der Ausländeranteil liegt bei 70 Prozent. „Wir haben unsere Stellen momentan alle besetzt, allerdings darf niemand krank werden“, sagt Nadine Larisch. Sie teilt sich die Unterrichtsstunden mit elf Kollegen.