Duisburg. . Bis Ende 2019 soll das Duisburger Radwegenetz mit neuen Schildern ausgestattet werden. Warum das auch mehr Sicherheit für Radler bedeutet.

Wer in Duisburg vom Auto auf das Fahrrad umsteigt, merkt schnell: Die Orientierung abseits der Hauptverkehrsstraßen erfordert eine Gewöhnungszeit. Die Stadt möchte deshalb die wegweisende Beschilderung im Stadtgebiet ausbauen.

„Wir wollen damit auch die Bezirkszentren erschließen, um den Radfahrern eine bessere Orientierung zu ermöglichen. Der Anspruch dabei ist nicht, besonders schöne, sondern möglichst direkte und sichere Routen zu erschließen“, erklärt Patrick Hoenninger. Der Raumplaner ist im Planungsamt im Stadthaus zuständig für das regionale Radverkehrsnetz und die strategische Mobilitätsplanung.

Die Pläne für eine Verdichtung der Beschilderung gibt es schon lange, das Geld dafür erst jetzt

Die vorhandenen Wegweiser mit rotbeschrifteten Schildern wurden 2007 im Zuge der Beschilderung des landesweiten Radverkehrsnetzes auch in Duisburg aufgestellt. Es umfasst bisher aber lediglich drei Ost-West und zwei Nord-Süd-Routen. „Die Pläne für eine Nachverdichtung liegen schon seit einigen Jahren bei uns in der Schublade“, sagt Peter Steinbicker, der Fahrrad-Beauftragte der Stadtverwaltung. Aber erst jetzt gibt’s Geld für die Umsetzung: Aus dem Förderprogramm des Landes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse erhält Duisburg 300 000 Euro.

Das soll reichen, um insgesamt 231 Kilometer radtaugliche Routen mit wegweisenden Schildern zu versehen. Das entspricht fast einer Verdopplung der bisher beschilderten Streckenlänge. Die bereits ausgewiesenen Routen könnten, wo erforderlich, durch Zwischenwegweiser ergänzt werden.

Das Duisburger Radwegenetz ist eine Herausforderung, aber machbar

Entlang der Stadtgrenze geht die Radtour rund um Duisburg.
Entlang der Stadtgrenze geht die Radtour rund um Duisburg. © Funkegrafik NRW

Mit der Planung ist das Kölner Fachbüro Via beauftragt. „Eine Befahrung läuft bereits, sie soll bis zum Herbst abgeschlossen sein“, berichtet Patrick Hoenninger. Auch 37 Kilometer Alternativ-Routen sollen die Planer liefern, und ein Kataster, in dem alle Strecken verzeichnet sind. Nach der Bestandsaufnahme werden die Standorte festgelegt für die Schilder, die dann bis Ende des Jahres 2019 stehen sollen.

Tunlichst fernab der viel befahrenen Hauptverkehrsstraßen und dennoch möglichst direkt sollen die Verbindungen die Radler sicher und schnell zu ihrem Ziel bringen. Angesichts des Zustandes der Duisburger Radwege ist das eine Herausforderung. „Es gibt Stellen, die sind gut und andere, da wird man etwas machen müssen“, räumt Hoenninger ein. „In der Breite“, so glaubt er, werde aber das Straßennetz den Anforderungen gerecht.

Elektro-Räder erhöhen die Anforderungen an die Sicherheit eines Radwegenetzes

Bis auf weiteres bleibt es aber dabei: Für Ausbau und Sanierung von Radwegen gibt es weiterhin keinen eigenen Etat. Es gilt wie auch bisher die Maßgabe: Wo eine Straße erneuert wird, gibt’s auch neue Radwege. Nicht nur als markierten Radstreifen auf der Fahrbahn, die sich die Radler dann mit den Autos teilen, weiterhin werden auch abgesetzte Radwege geplant. „Das machen wir von der jeweiligen Verkehrssituation abhängig“, sagt Peter Steinbicker.

Folgen haben wird auch der Pedelec-Boom. Die Elektro-Räder, bevorzugt von älteren Menschen genutzt, machen den Zweiradverkehr schneller und erhöhen damit auch die Anforderungen an die Sicherheit des Radwegenetzes.

Tour bringt Duisburger an die Grenze 

Die Radverkehrsplaner im Stadthaus haben ihren siebten Radtourentipp vorgelegt. Wer die Route an einem Tag bewältigen möchte, sollte schon ein geübter Pedalritter sein: Über insgesamt 110 Kilometer geht es entlang der Duisburger Stadtgrenzen.

Doch der Umfang des Tourentipps, den Georg Puhe gemeinsam mit Peter Schäfer und Klaus Hauschild (ADFC) als kleinen Reiseführer über 54 Seiten erstellt hat, deutet schon darauf hin: Diese Strecke lässt sich besser in mehreren Etappen erfahren.

Neben einer ausführlichen Karte gibt es Verweise und Erklärungen zu Sehenswürdigkeiten, Baudenkmälern, Naturschutzgebieten, architektonischen Kleinoden und historischen Siedlungen. Natürlich auch Hinweise auf Bahnhöfe und Leihräder an der Strecke – so lässt sich ein mehrtägiger Kurzurlaub in Duisburg planen.

Den Radtourentipp 7 gibt es im Stadthaus am Friedrich-Albert-Lange-Platz in Stadtmitte und in den Bürgerservice-Stellen der Bezirksämter. Online gibt es unter www.duisburg.de/radverkehr einen Einblick. Dort finden Radler, die mit dem Navigationsgerät unterwegs sind, zum Download auch die GPS-Datei, die sie zielsicher über die Strecke führt.