Duisburg-Neudorf. . Eine Kult-Pizzeria in Duisburg-Neudorf wird 25 Jahre alt: Nejat Morkan machte zunächst Ferienvertretungen im Wagen, später übernahm er ihn dann.
Die Pizzeria „La Barca“ ist eher Bude als Restaurant – und doch stehen die Kunden vor dem Wagen oft Schlange. Seit 25 Jahren parken Nejat Morkan und sein Mitarbeiter Attila nun auf dem Parkplatz vor der Ludgerikirche. „Ich ess immer noch jeden zweiten Tag ein Stück Pizza“, versichert der 50-Jährige. Am liebsten mit Thunfisch und Zwiebeln.
Eigentlich war es vor 33 Jahren nur sein Nebenjob in der Pizzeria auszuhelfen. Der gelernte Bäcker hat oft die Ferienvertretung übernommen. „Das war praktisch, da konnte ich ein bisschen länger schlafen als in der Bäckerei“, erinnert sich Morkan. Seit 1983 arbeitet er bei „La Barca“, zehn Jahre später übernahm er den Wagen. Er stammt aus einer türkischen Familie, „aber ich bin mit Italienern aufgewachsen“, betont er.
Das Angebot hat sich seitdem stetig vergrößert. Wenn der MSV spielt, werden die Fans an einem weiteren Wagen am Sportpark beköstigt. In Walsum hat er jüngst eine neue Pizzeria eröffnet. Die benachbarte Pommesbude gehörte ebenfalls zum Betrieb. „Dort haben wir einen Mittagstisch und deutsche Küche.“ Viele Mitarbeiter der umliegenden Büros verbringen hier ihre Mittagspause. „Das Angebot haben wir geschaffen, damit sich der Andrang ein bisschen verteilt. Viele Stammkunden kennen wir seit Jahren.“ Am Wochenende sind viele auf dem Weg zum Kino und stärken sich vorher noch mit Pizza. Aus Lautsprechern schallt Gute-Laune-Musik. Zum Essen kann man sich an einen der überdachten Tische setzen. Die Kunden kommen nicht nur aus Neudorf und Duissern, sondern aus ganz Duisburg zur Kult-Pizzeria.
In der Vergangenheit ist Morkan öfter mit witzigen Aktionen aufgefallen. Via Facebook suchte er einen neuen Mitarbeiter, der „nicht verpeilt ist und Paprika schneiden kann.“ Auf einer seiner Angebotstafeln steht: „3 Gänge-Menü: Bratwurst im Brötchen mit Senf.“ Oder er annonciert die „letzte Pommes vor dem Hauptbahnhof“, der nur ein paar Meter entfernt liegt. Die meisten Kunden lachen – und einige ordern dann tatsächlich bei ihm. Zu Weihnachten bewiesen Morkan und seine Mitarbeiter Herz und verschenkten die italienischen Spezialitäten an Obdachlose und Leute, die sich selten eine Pizza leisten. Die Aktion hatte er sich bei Sänger Frank Zander abgeguckt. Tausendfach war die Ankündigung geteilt worden, wahrscheinlich wird die Aktion wiederholt.
Kiosk zieht aus
Für die Zukunft wünscht sich Morkan endlich eine Genehmigung von der Stadt. „Ich würde am liebsten eine neue Terrasse bauen.“ Außerdem wird das Konzept des benachbarten Kiosks geändert. Statt Kippen und Zeitungen soll dort künftig Nachtisch serviert werden. „Italienisches Gebäck oder Tiramisu.“ Die Idee soll noch im Herbst umgesetzt werden. Pläne hat er für die nächsten Jahrzehnte noch genug. So schnell wird er die Pizza nicht leid.
>>FÜR FANS GIBT’S EINE MODE-KOLLEKTION
Die Pizzeria „La Barca“ hat jeden Tag von 11 Uhr bis 24 Uhr geöffnet. „Wir arbeiten auch an Feiertagen“, wirbt Nejat Morkan. Mittlerweile hat der Chef vor kurzem für Fans und Stammkunden sogar eine Mode-Kollektion mit dem Label der Pizzeria entwickelt.