Duisburg. . Beim Australien-Wochenende im Duisburger Zoo bekommen die Besucher viele Informationen über die bedrohten Tierarten.
Yiribana krallt sich mit aller Kraft am Baumstamm fest. Auf die Waage möchte die Koala-Dame bloß nicht. „Sie ist sofort schlecht gelaunt, wenn sie kein Futter mehr hat“, sagt Tierpfleger Mario Chindemi und schnappt sich dabei ganz behutsam das australische Beuteltier. Stolze 7500 Gramm bringt der fünfjährige Koala auf die Waage. In der Regel sollten Weibchen zwischen fünf und sieben Kilogramm schwer sein. „Ach, das ist noch innerhalb der Toleranz“, meint der Pfleger und lacht: „Sie war auch schon bei acht Kilo“.
In den vergangenen Jahren hat der Zoo immer wieder Koala-Tage veranstaltet. Nun war es ein ganzes Wochenende, das für die Besucher organisiert wurde. Koala-Wiegen gehörte genauso dazu wie Känguru-Weitspringen oder Kinderschminken für die Kleinen. Die Älteren konnten etwa nette Accessoires in der Bastel-Bude der Tierpfleger kaufen.
Koalas sind in ihrer Heimat bedroht
Die Einnahmen gehen an das Koala Hospital Port Macquarie in Australien, denn die Veranstaltung hat einen ernsten Hintergrund: Durch Waldrodung, Klimawandel und Bebauung sind die Beuteltiere in ihrer Heimat bedroht. Um darauf aufmerksam zu machen, hatte der Zoo auch einige ehrenamtliche Mitarbeiter des Koala Hospitals aus Australien eingeladen. Bis zu 300 verletzte und kranke Koalas nimmt das Krankenhaus jährlich auf. „Unser Ziel ist es, die Tiere nach einiger Zeit wieder auswildern zu können“, erklärt Ehrenamtlerin Susanne Scheuter,. „Wir behandeln die Koalas als Wildtiere. Knuddeln und Streicheln gibt es bei uns nicht“, betont die 52-Jährige. Die Beuteltiere bleiben ihr Leben lang in ihrer gewohnten Umgebung. Doch die Menschen nehmen ihnen ihren Lebensraum, indem sie etwa Straßen mitten in Wäldern bauen. Die Tiere versuchen dann, über die neue Strecke zu laufen, um etwa an andere Eukalyptus-Bäume zu gelangen. Jedoch werden sie häufig von Autos überfahren.
Stars bei den Besuchern sind die beiden Duisburger: Mit Baby-Känguru Lizzy und Baby-Wombat Apari spielen Pfleger Mario Chindemi und Zoodirektorin Astrid Stewin im Gehege. „Apari ist unser kleiner Star“, sagt die Zoodirektorin. Der kleine Entertainer ist auch Künstler. Seine in Farbe getunkten Pfoten hat er auf einigen Leinwänden verewigt, die nun an Zoo-Besucher versteigert werden. Maria Roye ist mit 130 Euro Meistbietende. „Es war mein Ziel dieses einzigartige Bild zu ersteigern. Das kommt nun in unseren Flur“, sagt die Besucherin, die bereits Tierpatin von Dikdiks ist.