Duisburg. . Zuschauermassen beim Stadtfest: Schlager pur gab’s am Samstag mit Bata Illic, Jörg Bausch und einem Heimspiel der DSDS-Siegerin Marie Wegener.
„Ihr seid die Geilsten!“, ruft Marie Wegener dem Publikum zu. Bei ihrem ersten Auftritt nach dem Sieg bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) in ihrer Heimatstadt findet sich zwischen City-Palais und Kuhtor kaum noch Platz zum Stehen. Der Höhepunkt des viertägigen Stadtfestes ist am Samstagabend die Helene-Fischer-würdige Darbietung der 17-Jährigen. Glitzerndes Top, stets auf der Bühne hüfte- und händerotierend, stimmsicher und die Zuschauer animierend – so präsentiert sich Marie. Ihr Hit „Königlich“ darf nicht fehlen.
Alle Generationen feiern
Vor der Hauptbühne beim City-Palais und der etwas kleineren Bühne am Kuhtor versammeln sich alle Generationen, um zu feiern oder zumindest zusammen ein Bierchen zu trinken. Um die Stehtische kreisen sich umarmende Männer und tanzen, am Forum spielt ein Mann auf seinem zusammengeklappten Campingstuhl Gitarre – die Atmosphäre hat Party-Potenzial.
Feten-Hits von Wolle Petry
Dazu trägt auch Jay Khan bei. Der einstige US5-Sänger und Dschungel-Camper hat sich mittlerweile dem Schlager verschrieben. Er covert vor allem ältere Feten-Hits wie Wolle Petrys „Wahnsinn“ oder „Tausend mal berührt“ von Klaus Lage. Es wird mitgesungen, mitgeklatscht oder mitgewippt.
„Es dürfte ruhig weniger Schlager geben. Vielleicht mal mehr Pop oder Rock“, sagt Laura Becker (26). Ihr Wunsch ging am Samstagabend nicht in Erfüllung. Schlager-Legende Bata Illic tritt nach Khan auf. Bei seinem Lied „Dann geh’n die Lichter aus“ schunkelt die komplette Innenstadt. Oder wie es auf der Facebook-Seite des Stadtfestes heißt: „Duisburg wurde batanisiert“.
Kevin Teegen ist allerdings wegen Jörg Bausch gekommen. Der 24-Jährige ist damit nicht allein. Den ganzen Tag habe er auf den Schlagerstar gewartet und findet, „dass das Stadtfest alle Leute zusammenbringt.“ Als Bausch auftritt, geht’s wild zu. Der Musiker aus Essen ist Stammgast auf dem Stadtfest, viele Fans folgen ihm zu seinen Konzerten. Seinen neuesten Hit „Erst wenn’s im Sommer schneit“ können die meisten Zuschauer nach dem ersten Refrain mitsingen. Bausch garantiert Party-Laune, das Publikum singt lauter, tanzt energischer und applaudiert frenetischer als bei den vorigen Künstlern.
Während der Samstag im Zeichen des Schlagers stand, waren die Top-Acts am Donnerstag sowie am Freitag mit „The Queen Kings“ und Ray Wilson mehr etwas für Rock-Liebhaber. Mit „I Gemelli“ am Sonntag kamen sogar italienische Melodien in die Innenstadt.
Karnevalisten schwitzten bei lockerer Party
Duisburger Karneval gab es ebenfalls am Sonntag an der Bühne am Kuhtor den Ton an. Allerdings nicht mit Tschingderassabum, Uniformen und Orden. Das wäre bei 30 Grad im Schatten – allerdings gab es keinen – auch kaum zu ertragen gewesen. Vielmehr hatten die Karnevalisten im Rahmen des Stadtfestes wieder eine lockere Party organisiert.
Mit Blick auf die dritte Auflage des „Sommer-Biwaks“ des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK) meinte Bürgermeister Volker Mosblech mit einem Augenzwinkern: „Die Karnevalisten wahren nicht nur Traditionen, sie schaffen neue.“ Mosblech vertrat bei der Begrüßung den Oberbürgermeister. Da er auch Präsident der 1. Großen Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Hamborn-Marxloh ist, fügte er trocken hinzu: „Ich wäre auch so gekommen.“
Abordnungen zahlreicher Vereine
Abordnungen zahlreicher Vereine – an bedruckten T-Shirts zu erkennen – versammelten sich um die Bühne. Unter anderem wurden Abordnungen der KG Alle Mann an Bord, Prinzengarde, KG Blau-Rot, Homberger Narrenzunft und Roten Funken gesichtet.
Lockere Gespräche und Informationsaustausch standen an erster Stelle. Denn für die Karnevalisten läuft die Vorbereitung auf die Session im Hochsommer auf vollen Touren. „Wir trainieren jetzt regelmäßig für unsere Auftritte“, verriet der zukünftige Karnevalsprinz Kevin I. Getzel. „Ich hoffe, dass Rosenmontag die Sonne genau so strahlt“, sagte er. „Aber 30 Grad müssen es nicht sein. Dann wäre das Ornat wohl ein klein wenig zu warm.“ Er und die Kinderprinzencrew mit Marvin II. und Alina I. durften sich auf der Bühne schon einmal den künftigen Untertanen vorstellen.
Neben den Karnevalisten verfolgten auch viele Zuschauer, die sonst eher wenig mit Karneval zu tun haben, das Programm: Das „ArDo-Orchester“ erfreute mit musikalischen Dauerbrennern von einst und jetzt, das Duo „The Real Safris“ pustete dem Publikum mit Trommelklängen die Ohren frei und Sänger Markus Florin machte am Schluss des fünfstündigen Programms keinen Hehl aus seiner Begeisterung für Schlager. HDK-Präsident Michael Jansen war rundherum zufrieden. Vor allem auch damit, dass diesmal kein Regenschauer das Biwak störte. „Zum Glück haben wir diese Tradition jetzt durchbrochen“, so Jansen.
>>STADTFEST 2019 BEREITS GESICHERT
Feuerwehr und Polizei zogen am Sonntagnachmittag eine erste zufrieden stellende Bilanz. Demnach gab es bis dato keine besonderen Vorkommnisse. Bülent Aksen vom Veranstalter lobte die gute Zusammenarbeit und freute sich, dass das Sicherheitskonzept gegriffen habe.
Die großen Sponsoren wie Sparkasse und Stadtwerke haben laut Aksen bereits ihre Zusagen fürs nächste Jahr gegeben. Damit sei das Stadtfest 2019 gesichert.