Ein Wiedersehen mit Residenzkünstlern gab es im letzten Kammerkonzert der Saison in der Mercatorhalle. Geigerin Carolin Widmann und das Auryn-Quartett spielten mit dem Pianisten Alexander Lonquich drei Werke in unterschiedlicher Besetzung.
Ein Wiedersehen mit Residenzkünstlern gab es im letzten Kammerkonzert der Saison in der Mercatorhalle. Geigerin Carolin Widmann und das Auryn-Quartett spielten mit dem Pianisten Alexander Lonquich drei Werke in unterschiedlicher Besetzung.
Eröffnet wird der Abend mit zwei Werken der Wiener Klassik: Beethovens Streichquartett f-Moll wird vom Auryn-Quartett als höchst expressives Werk musiziert, das zeigt, dass Beethoven für seine Zeit ein Neutöner und Verstörer war. Matthias Lingenfelder an der ersten Geige und seine Mitstreiter scheuen sich dann auch nicht, diese Musik auch grell oder fahl klingen zu lassen. Die lieblichen Momente wirken dadurch natürlich umso stärker, aber die machen sich hier rar. Im zweiten Satz lösen die Musiker auch die Hierarchie der Stimmen auf. Die Melodien der ersten Geige stehen nicht zwangsläufig im Zentrum, sondern die zweite Violine von Jens Oppermann sowie die Viola von Stewart Eaton und das Cello von Andreas Arndt emanzipieren sich gegenüber der Oberstimme.
In Mozarts Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello g-Moll bleiben vom Auryn-Quartett nur Stewart Eaton (Viola) und Andreas Arndt (Cello) auf der Bühne. Die Geige übernimmt Caroline Widmann. Am Klavier sitzt Alexander Lonquich. Streicher und Tasteninstrument befinden sich in einem konzertanten Wechselspiel, wobei Lonquich seinen Klavierpart feinperlig-philosophisch gibt, während die Streicher energisch dagegenhalten. Cellist Andreas Arndt treibt die Musik mit manch robust musizierter Begleitfigur voran. Carolin Widmann zeigt sich als exzellente Ensemblespielerin.
Höhepunkt des Abends ist das gut vierzigminütige Konzert D-Dur für Violine, Klavier und Streichquartett von Ernest Chausson. Es begeistert ab dem ersten Ton mit Farbenreichtum und der Ausdruckskraft der Interpreten. Überraschend, dass das Klavier fast pausenlos im Einsatz ist, so wird Lonquich zur treibenden Kraft. Solo-Violine und Streichquartett wechseln sich über weite Strecken ab. Wenn alle Instrumente gleichzeitig spielen, sind das immer besondere Momente. Chaussons Musik steckt voller wunderbarer melodischer und harmonischer Einfälle. Das Publikum jubelt. Weil es für diese Besetzung sonst kein Repertoire gibt, erklingt noch einmal der wunderbar umschattete Sicilienne-Satz von Chausson.