Duisburg-Hochfeld. . Oliver Jantz startete sein Projekt „Duisentrieb“ im März dieses Jahres. Es handelt sich um eine offene Werkstatt im Hochfelder City-Wohnpark.
Die Comic-Figur Daniel Düsentrieb wohnte in Entenhausen und schuf den Brotschmierapparat oder das Telefon mit eingebautem Bügeleisen. Oliver Jantz wohnt in Duisburg, schuf die Initiative „Duisentrieb“. Er repariert mit Jugendlichen Computer.
Jugendliche machen mit
Beide Experten verbindet das Ehrenamt. Oliver Jantz startete sein Projekt im März dieses Jahres. „Duisentrieb“ ist eine offene Werkstatt im Hochfelder City-Wohnpark. In der Gebag-Siedlung wohnen etwa 1200 Personen in 420 Wohnungen. Vor vier Jahrzehnten modern, werden die Gebäude-Komplexe heute häufig von Flüchtlingen und anderen Personen, die nicht so viel Geld haben, bewohnt.
Eine dieser Bleiben bekam Oliver Jantz zur Verfügung gestellt, um seine Werkstatt einzurichten. Nach dem Heimartgarten-Projekt, eine weitere Initiative für die Anwohner, um ein lebenswertes Umfeld zu schaffen. „Hauptsächlich richten wir uns an Jugendliche, die zwischen 15 und 21 Jahre alt sind. Diesen bringen wir bei, Computer zu reparieren und Software zu installieren“, erklärt Jantz. Was die jungen Erwachsenen in den wöchentlichen Workshops lernen, sollen sie in ihren Familien, bei Freunden oder den Nachbarn anwenden. Die reparierten Computer werden persönlich zurückgebracht, um Kontakte herzustellen und Kunden-Umgang zu trainieren. „Viele haben technisches Interesse, aber kaum Platz oder Material zuhause, um am und mit dem PC arbeiten zu können“, hat Oliver Jantz beobachtet. Der gelernte Elektro-Ingenieur möchte sein Wissen teilen und den Jugendlichen helfen, „Arbeitsprozesse kennenzulernen und im besten Fall das Interesse für digitale Berufe zu wecken“.
Auf Spenden angewiesen
Für seine Arbeit sind Jantz und sein ehrenamtliches Team auf Spenden angewiesen; Computer spendet die Gebag, Labdoo Lern-Software, die auch offline funktionieren. Das technische Know-how vermittelt Jantz persönlich. In den Räumen von „Duisentrieb“ stehen viele Computer, ein 3-D-Drucker, eine gut ausgestattete Werkbank und eine Fräsmaschine, die gerade aufgebaut wird. „Wir wollen theoretisches Wissen vermitteln, aber auch handwerklich aktiv werden“, sagt Jantz. Dabei komme es auch nicht immer auf die richtigen Fach-Termini an, „es reicht schon, wenn sie’s in ihrem Jugendslang ihren Freunden richtig beibringen“. Bislang kommen regelmäßig fünf bis sechs Jugendliche aus dem City-Wohnpark in die Werkstatt. In dieser findet seit Mai auch ein Repair-Café statt, das jeden dritten Freitag im Monat von 16 bis 19 Uhr von „Duisentrieb“-Engagierten organisiert wird. Da Jantz selbst beim Ruhrorter Repair-Café mithilft, kennt er bereits einige der freiwilligen Helfer, die nun auch hier Sachen wieder zum Funktionieren bringen.
Interessenten und Anwohner willkommen
„Duisentrieb“ ist auf der Heerstraße 31 in Hochfeld im Erdgeschoss beheimatet. Die Initiative richtet sich schwerpunktmäßig an Jugendliche, die Interesse im Umgang mit Computern haben und an Tagen des Repair-Cafés an alle Nachbarn und Anwohner.
Das nächste Repair-Café findet am 20. Juli statt. Interessierte können sich außerdem im Internet informieren: www.duisentrieb.de.