Duisburg-Neudorf. . Luftschutztürme in Kegel- und Zylinder-Form wurden in Duisburg entwickelt. Rund um die Gebäude soll in Neudorf und Wedau neu gebaut werden.

Die Kegel-, Zylinder- und Rundbunker, die sich an der Werkstättenstraße auf dem Gebiet des ehemaligen Ausbesserungswerk befinden, sollen unter Denkmalschutz gestellt werden – das hatten die Untere Denkmalbehörde und der Landschaftsverband Rheinland beantragt. So ist es in der Bezirksvertretung auch beschlossen worden – allerdings, weil es kaum eine Möglichkeit gibt, solche Anträge zu verhindern. Die Politiker machten deutlich, dass die Bunker-Denkmäler die Entwicklung der Fläche nicht behindern sollen. Hier könnten sich künftig einmal Uni-Institute und Start-Ups ansiedeln.

Leo Winkel meldete Patent an

Wenn Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden sollen, geht es nicht immer nur um hübsche Fassaden, sondern auch um die zeitgeschichtliche Bedeutung. Die oberirdischen Anlagen stehen in der Nähe des ehemaligen Rangierbahnhofs. Entwickelt wurde der kegelförmige Bunker-Typ vom Duisburger Leo Winkel, der ihn am 18. September 1934 zum Patent anmeldete. In den Jahren danach konzipierte Winkel weitere Bauarten. Die so genannten Winkel-Türme und solche des Architekten Zombeck, gelten zu den wichtigsten Hochbunkertypen für den Zivil- und Werksschutz. Die Typen sollten möglichst wenig Stahl benötigen und gleichzeitig möglichst geringe Fundamente benötigen. Hochbunker nach Bauart Winkel wurden zu bevorzugten Typenbauten der Deutschen Reichsbahn, insbesondere bei Bahnausbesserungswerken. Auf dem Gelände in Neudorf-Süd befinden sich noch weitere Luftschutzräume, darunter auch welche in Zylinderform. Grund genug für die Denkmalbehörde, die Gebäude unter Schutz stellen zu lassen. „Bemerkenswert ist der für einen Werksluftschutzturm eher ungewöhnliche Bauschmuck. Und da diese Türme ohnehin einzigartig in Duisburg sind, sollen sie erhalten bleiben. Das Innere des Luftschutzturms war vermauert, damit drinnen keine Schäden angerichtet werden konnten.

Stadt hofft auf die Ansiedlung von Start-ups

Michael Dubielczyk von den Linken regte in der Sitzung der Bezirksvertretung allerdings an, dass an den Bauten eine Tafel angebracht werden sollte. Auf dieser soll nicht nur etwas über den Erfinder und die Bauart stehen, sondern auch der Menschen gedacht werden, die dort Schutz gesucht haben.

Die Fläche in Wedau misst insgesamt 90 Hektar und soll zum Teil mit neuen Wohnungen und Häusern bebaut werden. 30 Hektar sind für eine gewerbliche und universitäre Nutzung geplant. Die Stadt erhofft sich „Synergieeffekte“ von der Ansiedlung von Start-ups.