„Schön, dass Sie gekommen sind!“ Bescheiden bedankte sich Frank Peter Zimmermann für die Ovationen, die ihm das Publikum in der ausverkauften Mercatorhalle im Rahmen des 11. Philharmonischen Konzerts bereitete. Und der Duisburger Geiger genoss sein jüngstes „Heimspiel“ nicht minder als seine treue Fan-Gemeinde, der er mit der Kammermusik Nr. 4 von Paul Hindemith und der Violin-Fantasie op. 131 von Robert Schumann zwei selten zu hörende Orchideen des Repertoires nahe brachte. Dass beide Werke mit der gleichen aufgeschlossenen Begeisterung aufgenommen wurden wie bekannte Klassiker des Standardrepertoires, lag nicht nur an dem gewohnt souveränen Spiel Zimmermanns, sondern auch an der offensichtlich blendenden Übereinstimmung des Solisten mit dem Gastdirigenten Christoph-Mathias Mueller, mit dem ein weiterer Kandidat das Bewerbungskarussel für das vakante Amt des Generalmusikdirektors bestieg.

„Schön, dass Sie gekommen sind!“ Bescheiden bedankte sich Frank Peter Zimmermann für die Ovationen, die ihm das Publikum in der ausverkauften Mercatorhalle im Rahmen des 11. Philharmonischen Konzerts bereitete. Und der Duisburger Geiger genoss sein jüngstes „Heimspiel“ nicht minder als seine treue Fan-Gemeinde, der er mit der Kammermusik Nr. 4 von Paul Hindemith und der Violin-Fantasie op. 131 von Robert Schumann zwei selten zu hörende Orchideen des Repertoires nahe brachte. Dass beide Werke mit der gleichen aufgeschlossenen Begeisterung aufgenommen wurden wie bekannte Klassiker des Standardrepertoires, lag nicht nur an dem gewohnt souveränen Spiel Zimmermanns, sondern auch an der offensichtlich blendenden Übereinstimmung des Solisten mit dem Gastdirigenten Christoph-Mathias Mueller, mit dem ein weiterer Kandidat das Bewerbungskarussel für das vakante Amt des Generalmusikdirektors bestieg.

Was man dem Dirigenten bereits nach seinem ersten Auftritt bescheinigen kann, ist seine kommunikative Kompetenz, mit der er die Herzen des Publikums ebenso schnell erobern konnte wie die Anerkennung Zimmermanns, der ihn als musikalischen Partner außerordentlich schätzt. Dass der Beifall nach der abschließenden Symphonie Nr. 104 von Joseph Haydn ebenso stark ausfiel wie der für den berühmten Geiger, ist nicht selbstverständlich. Zumal man sich filigranere und präziser phrasierte Interpretationen des delikaten Werks vorstellen kann. Doch der Schwung, mit dem Mueller das Orchester zu einer vitalen, spieltechnisch vorzüglichen Leistung animierte, verbreitete einen entwaffnenden Charme.

Stehende Ovationen

Dass die langsamen Einleitungen so pathetisch stark klingen, wie man es von heutigen Haydn-Darstellungen eigentlich nicht mehr gewohnt ist, stört da erstaunlich wenig. Ganz konnte Mueller eine gewisse klangliche Massivität auch nicht von Franz Schuberts Fantasie in f-Moll D 940 fernhalten, wobei dieser Eindruck freilich auch von der spätromantisch ausgerichteten, letztlich überflüssigen Orchestrierung des ursprünglichen Klavierstücks durch Felix Mottl beeinflusst wird.

Wie sehr Mueller den direkten Kontakt zum Publikum sucht, zeigte sich in der direkten Ansprache, mit der er am Konzertabend, wenn auch etwas lang und nicht allzu informativ, zum Werk von Paul Hindemith hinführen wollte. Ein Kleinod aus der rebellischen, besonders experimentierfreudigen Frühphase des Komponisten, das Zimmermann in direkter Tuchfühlung zum kleinen, bizarr besetzten Ensemble mit unüberhörbarem Vergnügen zelebrierte und dessen originelle Finessen und Überraschungen er mit spielerischer Leichtigkeit zum Klingen brachte. Ein knapp gebautes Solo-Konzert voller Überraschungen und anspruchsvoller geigerischer Anforderungen, denen Zimmermann in den lyrischen Teilen mit der substanzreichen Leuchtkraft seines Tons ebenso gerecht wurde wie den irrwitzig schnellen Arabesken des Schlussteils mit seiner unbestechlichen Perfektion.

Nach der Pause präsentierte Zimmermann noch mit Robert Schumanns Fantasie op. 131 einen lange Zeit vergessenen Konzertsatz aus der Spätzeit des Meisters, in dem romantische Poesie und virtuose Hexenkunst im Fahrwasser Paganinis eine interessante Symbiose eingehen. In ihrer schillernden Gegensätzlichkeit reizvolle Aufgaben, die Zimmermann natürlich keine Probleme breiteten. Dass er diese Leistung mit einer geradezu halsbrecherisch virtuosen Bearbeitung eines Klavier-Préludes von Rachmaninow als Zugabe noch toppte, hielt das Publikum nicht mehr lange in den Sitzen.

Dabei darf der Anteil des Dirigenten an diesen Erfolgen nicht unterschätzt werden. Eines Dirigenten, der sich bei den Begleitaufgaben als ergebener Partner des Solisten empfehlen und etliche Sympathiepunkte erwerben konnte. Und eines Dirigenten, der in seiner 13-jährigen Tätigkeit als Chefdirigent des Göttinger Symphonie-Orchesters mit seiner fantasievollen Programmgestaltung überregionales Interesse weckte.