Neudorf. . Architekt Dieter Düster plant in Neudorf Neubau mit 34 öffentlich geförderten Wohnungen und guter Ausstattung.

Polternd rutscht das Erdreich aus der Schaufel des Radladers in die riesige Trommel, die sich unermüdlich dreht und Mutterboden von allem trennt, was nicht darin sein soll: Wurzeln, Äste, alte Kabelreste. Jahrzehntelang war das Gelände am Sternbuschweg in Neudorf Grabeland, jetzt wird es bebaut. 34 Wohnungen sollen entstehen, alle öffentlich gefördert und damit bezahlbar.

Bei 5,25 Euro pro Quadratmeter liege die Mietobergrenze, erklärt Architekt Dieter Düster. Sonst könne die Miete in Neudorf zwischen 9 und 12 Euro liegen. 5,2 Millionen Euro steckt ein Investor aus Willich in das Neubauprojekt, kräftig unterstützt durch ein Darlehen über gut 4 Mio Euro vom Land Nordrhein-Westfalen.

2716 Quadratmeter ist das Grundstück groß, auf dem ein Neubau mit 2400 Quadratmetern Wohnfläche in vier Etagen und einem Staffelgeschoss entstehen sollen. Geplant sind zwei Ein-Personen-Wohnungen, 23 Zwei-Personen-Wohnungen und neun Wohnungen für drei bis vier Bewohner. Einziehen können sie voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres.

Architekt Dieter Düster plant das Neubauprojekt mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau am Sternbuschweg in Duisburg-Neudorf.
Architekt Dieter Düster plant das Neubauprojekt mit öffentlich gefördertem Wohnungsbau am Sternbuschweg in Duisburg-Neudorf. © Tanja Pickartz

„Sozialer Wohnungsbau ist kein Billigbau“, stellt Düster klar und nennt Details: Die neuen Wohnungen am Sternbuschweg werden Fußbodenheizung und elektrische Rollläden haben, ein Aufzug ist vorgesehen und der Neubau werde „selbstverständlich“ barrierefrei sein. 34 Autostellplätze sind vorgesehen und 80 Stellplätze für Fahrräder.

„Man hätte hier auch Eigentumswohnungen verkaufen können“, ist der Duisburger Architekt überzeugt. Aber es sei wichtig für eine Stadt, eine soziale Durchmischung sicherzustellen. 355 Wohnungen plant Düster derzeit in Duisburg, davon sind 187 öffentlich gefördert, 155 frei finanziert und 53 Eigentumswohnungen. Auftraggeber seien unterschiedliche Bauherren, darunter „Wiederholungstäter“. Weitere Wohnungen plant Düster außerhalb Duisburgs.

Den hohen Anteil an öffentlich geförderten Wohnungen in seinen Auftragsbüchern führt Düster unter anderem zurück auf eine gehörige „Entschlackung“ der Vorschriften zum sozialen Wohnungsbau im Jahr 2012 durch die damalige rot-grüne Landesregierung: „Es hat damals eine regelrechte Entbürokratisierung gegeben. Das war ein großer Schritt.“ Inzwischen habe aber die schwarz-gelbe Landesregierung die Mittel für sozialen Wohnungsbau wieder gekürzt.

  
 

Öffentlich geförderter Wohnungsbau sei gerade in den aktuellen Zeiten niedriger Zinsen eine „gute Anlage auf lange Sicht“. Er betreibe daher seit geraumer Zeit eine gezielte „Akquisitionsoffensive sozialer Wohnungsbau“.

Neun Leute gehören zum Architekturbüro „dd Projektplanung“ von Dieter Düster mit Sitz am Innenhafen. Seit 40 Jahren ist der 64-Jährige als Architekt tätig, davon 33 selbstständig. Düster ist auch Mitgesellschafter der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW Duisburg) und der Cubus-Kunsthalle.