Duisburg. Laut einer Studie von „Lohnsteuer kompakt“ dauert die Bearbeitung einer Steuererklärung in NRW durchschnittlich 51,6 Tage. Hamborner Finanzamt in Duisburg vorn.
Da hat man sich endlich durch die Steuererklärung gekämpft, ist aller Zahlen Herr geworden und allen Quittungen hinterher gejagt, und dann braucht das Finanzamt eine gefühlte Ewigkeit, um die Erklärung zu bearbeiten und die Erstattung durchzuführen. Tatsächlich hat die Online-Steuererklärung „Lohnsteuer kompakt“ mit gut 300.000 eingereichten Steuererklärungen in ganz Deutschland festgestellt, dass die Finanzämter im Schnitt länger für die Bearbeitung brauchen als noch 2017, auch in Duisburg.
Im Schnitt liegt NRW mit 51,6 Tagen für eine Steuererklärung auf Platz fünf aller Bundesländer - Erster ist Berlin mit 47,9 Tagen - und die drei Duisburger Finanzämter bewegen sich alle um diesen Wert herum. Das Finanzamt Hamborn braucht im Schnitt 44,6 Tage für die Bearbeitung einer Erklärung. Das klingt zunächst ganz in Ordnung, im Vergleich zum Vorjahr ist das Amt aber knapp vier Tage langsamer geworden, deshalb reicht es nur für Platz 27 in NRW.
Platz 27 für das Finanzamt Hamborn im Duisburger Norden
Auf Platz 71 liegt das Finanzamt Süd, hier warten die Bürger durchschnittlich 54,4 Tage, das sind über sechs Tage mehr als 2017. Schlusslicht in Duisburg ist das Finanzamt West auf Platz 97, mit 66,7 Tagen. Allerdings hat sich das Amt als einziges aus Duisburg gegenüber dem Vorjahr verbessert, 2017 dauerte die Bearbeitung noch 68,2 Tage. Am schnellsten arbeiten übrigens die Finanzbeamten in Schwelm, mit 31,6 Tagen dauert es bloß einen guten Monat, bis die Erstattung über die Bühne gegangen ist.
Fiona Kremzow von der Pressestelle der Oberfinanzdirektion NRW hält die Werte von „lohnsteuer kompakt“ für „nicht wirklich aussagefähig“. Die Fall- und Organisationsstruktur in den Finanzämtern sei unterschiedlich, und es komme darauf an, wie viele Unternehmen ein Finanzamt führt. Mehr Unternehmen bedeuten in der Regel auch längere Bearbeitungszeiten.