„Das Problem kann man so nicht bekämpfen“, bleibt Martina Ammann-Hilberath von den Linken bei ihrer Ablehnung eines Alkoholverbotes. Auch Sait Keles (Grüne) sieht ein sozialpolitisches Problem, das anderer Lösungen bedarf. Die Grünen kritisieren, dass mit dem Alkoholverbot eine gesamte Personengruppe pauschal kriminalisiert werden sollte. „Das ist eine schallende Ohrfeige für den Oberbürgermeister der Stadt Duisburg und die Duisburger SPD, die sich mit rechtslastigen Themen der CDU anbiedere,“ empört sich Keles.
„Das Problem kann man so nicht bekämpfen“, bleibt Martina Ammann-Hilberath von den Linken bei ihrer Ablehnung eines Alkoholverbotes. Auch Sait Keles (Grüne) sieht ein sozialpolitisches Problem, das anderer Lösungen bedarf. Die Grünen kritisieren, dass mit dem Alkoholverbot eine gesamte Personengruppe pauschal kriminalisiert werden sollte. „Das ist eine schallende Ohrfeige für den Oberbürgermeister der Stadt Duisburg und die Duisburger SPD, die sich mit rechtslastigen Themen der CDU anbiedere,“ empört sich Keles.
„Der heutige Urteilsspruch ist eine krachende Pleite für Oberbürgermeister Link“, kommentiert Stephan Wedding, Fraktionsvorsitzender Junges Duisburg/DAL. Der Rausch sei vorbei und die Beteiligten wachten mit einem dicken Kater auf. Der Versuch, Freiheitsrechte aller Bürger zu beschneiden, um das ärgerliche Verhalten ganz weniger zu unterbinden, sei gescheitert. Die Fraktion fordert „das Problem der Suchtkranken durch engmaschige Betreuung durch Sozialarbeiter und -pädagogen anzugehen.“
„Mit Obdachlosen, Punks oder Jugendlichen treffen solche Alkoholverbote eine Klientel, die sich selten mit Klagen wehrt“, sagte Jasper Prigge, der Anwalt der Klägerin. Entscheidungen aus der zweiten Gerichtsinstanz gebe es in der Sache in NRW bislang noch nicht, wohl aber aus anderen Bundesländern – etwa aus Berlin-Brandenburg oder Baden-Württemberg. Und auch die sähen solche Alkoholverbote als unverhältnismäßig an.
Enttäuschung beim Handel: „Das ist schade, dass die Richter so entschieden haben“, meinte Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband Niederrhein – und präzisierte: „Schade vor allem für die Besucher, die in Ruhe flanieren wollen.“ Abseits dokumentierter Vorfälle gibt es nach Einschätzung Bommanns eine ganz beträchtliche Dunkelziffer. Sicherheit und Sauberkeit seien nach dem Warensortiment „höchstes Gut“ für eine Einkaufsstraße. Jochen Braun, Vorsitzender des Vereins City-Management, empfiehlt ein ruhiges Nachdenken über das Urteil: „Es kommt jetzt nicht auf Schnellschüsse an.“
Und was sagt die „Szene“? Micky (47): „Man muss zwar nicht überall in der Innenstadt herumtrinken, aber ich befürworte, dass das Verbot gekippt wurde.“ Piotr (40): „Wir als Bauarbeiter wollen noch ein Bier genießen und nicht einfach so aus der Stadt geschmissen werden oder Strafe zahlen müssen.“