Duisburg. . Barrierefreiheit war großes Thema bei der Wohnungsbörse in der Duisburger Innenstadt. Vor allem bei Altbauten ist ein Umbau schwierig.

Altengerechtes Wohnen bestimmt den Diskurs in den 13 Pagoden, die für die 29. Wohnungsbörse am Pfingstsamstag aufgestellt wurden.

In der City treffen Wohnungsgesellschaften, Genossenschaften und Immobilienunternehmen auf potenzielle Käufer und Mieter. „Nicht am Schreibtisch tritt man in Kontakt, sondern etwas lockerer im Zelt und lernt sich kennen“, sagt Thomas Schürkes vom Amt für Soziales und Wohnen.

Zu viele Altbauten

Das große Gesprächsthema auf der Börse in der Innenstadt: barrierefreie Wohnungen. „Zu vielen Anfragen zu seniorengerechten Wohnungen stehen zu wenige Angeboten gegenüber“, erklärt Dagmar Danes von der städtischen Wohnberatungsagentur. An sie wenden sich ältere Menschen, wenn sie aufgrund von absehbaren oder tatsächlichen Gebrechlichkeiten umbauen oder umziehen müssen. „Zunächst schauen wir, ob Maßnahmen in der aktuellen Wohnung möglich sind, damit die Menschen, die dort weiter wohnen möchten, auch bleiben können“, sagt Danes. Möglichkeiten wären die Installation von Aufzügen, neuen Badewannen oder Duschen sowie sichere Zugänge.

Zahlreiche Wohnungsunternehmen präsentierten am Wochenende ihr Angebot in der Innenstadt.
Zahlreiche Wohnungsunternehmen präsentierten am Wochenende ihr Angebot in der Innenstadt. © Lars Fröhlich

Ein Problem auf dem Duisburger Wohnungsmarkt ist allerdings die hohe Anzahl an Altbauten: „Die sind teilweise von Bauart und Baumaterial her nicht geeignet, die Wohnungen barrierefrei zu gestalten“, berichtet Thomas Schürkes. Er hofft darauf, dass mehr Bauherren als bisher die Fördermittel in Anspruch nehmen und sich damit verpflichten, energetisch besser und auch barrierefrei zu sanieren oder neu zu bauen.

Mietpreis ist in Ordnung

„Trotzdem ist der Duisburger Wohnungsmarkt für eine Großstadt gut aufgestellt“, ist sich Jan Rothe (Wohnungsgenossenschaft Duisburg-Süd) wie die meisten Börsen-Teilnehmer sicher. Es gebe bezahlbaren, hochwertigen Wohnraum in Duisburg, der nachgefragt werde. „Die Verkehrsanbindungen und die Grünflächen ziehen viele Menschen aus der Region an.“ Besonders in die Stadtteile Neudorf, Duissern, Wanheimerort und Huckingen verschlägt es Zugezogene. Das beobachtet auch Sandra Bube von der Gebag, die rund 12 000 Objekte betreut. „Klar, die meisten ziehen innerhalb der Stadt um, aber es gibt immer mehr Interessenten aus Düsseldorf und Umgebung, die gerne in Duisburg leben möchten“, stellt sie fest. Auch bei der Gebag steigen die Anfragen nach altersgerechtem Wohnen, „sobald es möglich ist, modernisieren und sanieren wir die Wohnungen barrierefrei“. Oder es wird direkt barrierefrei neu gebaut, wie beim Projekt mit 30 Sozialwohnungen im Wohnpark Neuenhof im Duisburger Süden.

Ein weiterer Börsengast, Beigeordneter Thomas Krützberg, sieht Duisburg ebenfalls, „als einen lebenswerten, attraktiven Wohnort.“ Die Wohnungsbörse zeige, dass gutes Wohnen in einer Großstadt nicht immer gleichbedeutend mit hohen Preisen sei.