Die Gebläsehalle im Duisburger Landschaftspark Nord verwandelte sich in eine digitale Welt. Ein Hingucker war das FabLab zweier Hochschulen.
Dass es bei WestVisions um die digitale Zukunft ging, wurde für den Besucher schon beim Eintritt in die Gebläsehälle des Duisburger Landschaftspark Nord ersichtlich. Drohnen flogen mit surrenden Geräuschen nur knapp an den Köpfen der Gäste in der Halle vorbei. Im Hintergrund lief passende elektronische Musik dazu. „So eine Veranstaltung würde man eher in Berlin oder Tel Aviv erwarten. Aber doch nicht in Duisburg“, sagte Andreas Kranki, Geschäftsführer von Krankikom und Ausrichter des Abends im Landschaftspark.
Über 800 Personen hatten sich im Vorfeld für die insgesamt vierte Ausgabe von WestVisions angemeldet. „In der Summe steckt hier ein Jahr Arbeit drin. Das ganze Team ist mit soviel Herzblut dabei gewesen“, zeigte sich Kranki überglücklich mit dem Ergebnis. Er ging von Kosten im hohen fünstelligen Bereich für den Abend aus. „Das ist keine Veranstaltung, die von der Geschäftsführung geplant wurde“, betonte er und hob die „exzellente Arbeit des Organisationsteams hervor“.
Dazu gehörte auch, im Programm-Ablauf genügend Platz fürs „Networking“ zu schaffen. „Wir haben die Zeit des Austausches in diesem Jahr erweitert und die der Vorträge ein Stück weit gekürzt“, sagte Projektleiterin Yasemin Avci. Jung und alt trafen bei kühlen Getränken und kleinen Snacks aufeinander. „Der Austausch untereinander war uns sehr wichtig. Es ist schön zu sehen, dass sich Schüler und Studenten mit den Spitzenmanagern aus der Branche in entspannter Atmosphäre unterhalten konnten“, so Andreas Kranki.
Wie in den vergangenen Auflagen von WestVisions gab es einen Vortragsblock von drei Sprechern, unter anderem mit Phoenix Perry, der Dozentin der Goldsmith University of London Physical Computing and Games. Sie beschrieb den interessierten Zuhörern – rund 500 fanden in einem weiteren Saal der Gebläsehalle Platz – ihre Erfahrungen mit Elektrizität und Spiel.
Spiel war auch ein idealer Begriff für das sogenannte FabLab der Hochschulen Ruhr West und Rhein-Waal. Sie stellten in einer Nebenhalle ihre Kreativ-Werkstatt vor, die vor allem die Arbeit mit 3D-Geräten thematisierte. Professor Michael Schäfer von der Hochschule Ruhr West (HRW) stellte, zusammen mit seinem Team aus Studenten und studentischen Hilfskräften, den Besuchern ihre Arbeiten vor. Neben dem Schreiben und Zeichnen mit einem 3D-Stift, konnte beispielsweise auch der eigene Kopf einen 3D-Drucker gelegt und ausgedruckt werden. Ein Hingucker war die „Grow Box“, in der sich winzige Pflanzen befanden. „Das ist der letzte Schrei in Japan. Mit dieser Box soll das Züchten von Pflanzen optimiert und verbessert werden“, erklärte Michael Schäfer. Zukunft sei für das Team der HRW ein bedeutender Faktor. Ihr Motto: „Zukunft begreifen. Man muss sie erfahren um kompetent mitsprechen zu können“, so Schäfer.