Die drei Macherinnen des Kunstraums SG1 finden die Künstler für ihre Ausstellungen nicht, indem sie Lebensläufe lesen. Die Fotografien von Marta Janiak hat Luise Hoyer bei einer Garagenausstellung an der Böningerstraße entdeckt. Bis zum 25. Juni ist jetzt eine Auswahl unter dem Titel „experimental photography untitled“ an der Schmalen Gasse 1 zu sehen.
Die drei Macherinnen des Kunstraums SG1 finden die Künstler für ihre Ausstellungen nicht, indem sie Lebensläufe lesen. Die Fotografien von Marta Janiak hat Luise Hoyer bei einer Garagenausstellung an der Böningerstraße entdeckt. Bis zum 25. Juni ist jetzt eine Auswahl unter dem Titel „experimental photography untitled“ an der Schmalen Gasse 1 zu sehen.
Die in Breslau geborene Marta Janiak lebt seit vier Jahren in Duisburg. Schon vor und während ihres Studiums der Computergrafik in ihrer Heimatstadt hat sie sich mit Fotografie beschäftigt. Sie interessiert sich bei ihrer künstlerischen Arbeit nicht für das einfache Abbild, sondern vor allem für die Bewegung – sowohl beim Motiv als auch für die eigene, denn ihre Bilder macht sie bei langer Belichtungszeit aus der freien Hand. Anschließend werden die Aufnahmen zwar nachbearbeitet, aber nur Farbe, Kontrast oder Schärfe verändert; das Motiv bleibt, wie es im Moment entstanden ist. „Mich interessieren die Bewegungen in diesem Raum: die erwischte, schnelllebige Realität, koexistierende, nicht individuelle Ereignisse, im Moment abstrakt und nicht zu stoppen“, sagt Marta Janiak. Dabei löst die Bewegung das Motiv teilweise auf.
Etwa 100 Fotografien sind in den vergangenen vier Jahren entstanden, fast immer sind Menschen in Duisburg zu sehen, denen sie auf der Straße begegnet ist. Ein Kind am Springbrunnen, ältere Frauen auf einer Bank oder der Besucher im Delfinarium, den sie in dem Moment erwischt hat, in dem das Wasser aus dem Becken spritzt und er sich wegdreht. Geduld und eine Ahnung, wie sich die Bewegung entwickeln wird, sind für die Fotografien erforderlich. Bei einem Foto aus dem fahrenden Zug überwiegt der grafische Streifen-Effekt. Titel wie „Hängende Zeit“, „Duft“ oder „Narbe“ sollen „den Weg zum Bild“ ebnen, sagt Marta Janiak.