Duisburg. Zur Kundgebung am 1. Mai erwartet der DGB rund 10.000 Teilnehmer. Hauptredner ist NRW-Arbeitsminister Laumann. Es gibt Live-Musik und Spiele

Zebra „Ennatz“ kämpft für Arbeitsschutz und Tarifverträge. Damit ist er am 1. Mai bei der traditionellen Mai-Kundgebung im Landschaftspark Nord nicht allein: Um die 10.000 Teilnehmer erwartet der Deutsche Gewerkschaftsbund auch in diesem Jahr. Hauptredner ist NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann. Und gefeiert wird auch – mit vielen Aktionen für Familien und Live-Musik.

Demonstration beginnt in Hamborn

Die alljährliche Veranstaltung des DGB zum Tag der Arbeit solle vor Augen halten, was Gewerkschaften schon erreicht haben und wofür weiter gekämpft werden muss, sagt Angelika Wagner, Geschäftsführerin der DGB-Region Niederrhein. Das Motto in diesem Jahr: Solidarität, Vielfalt, Gerechtigkeit. „Gemeinsam müssen wir zurzeit die Themen Arbeitszeit und Elf-Stunden-Schicht-Schutz mit in den politischen Diskurs bringen“, so Angelika Wagner. Damit werde man auch Arbeitsminister Laumann konfrontieren, wird Wagner deutlich.

Die Demonstration zur Mai-Kundgebung beginnt um 11 Uhr auf dem Amtsgerichtvorplatz Hamborn. Ab da wolle der DGB Zeichen setzen: Für Toleranz, für soziale- und Verteilungs-Gerechtigkeit sowie flexible, individuelle Arbeitszeiten für Arbeitnehmer fordern.

Seinen Ursprung hat der Mai-Feiertag in den USA, wo es vor 128 Jahren bei Arbeitskämpfen Tote und Todesurteile gegen beteiligte Arbeiter gab. Seither wird der 1. Mai mit Kundgebungen und Demonstrationen begangen und ist in vielen Ländern gesetzlicher Feiertag.

Anstieg der Leih- und Teilzeitarbeit "besorgniserregend"

„Man muss daran erinnern, dass Arbeitszeiten, Arbeitsschutzgesetze, Urlaubsanspruch und Tarifverträge von Gewerkschaften erkämpft wurden“, sagt Angelika Wagner. Es gelte weiterhin für die bestehenden Errungenschaften zu kämpfen und neue, zeitgemäße Maßnahmen zu erkämpfen. „Gerade der Anstieg der Leih- und Teilzeitarbeit ist besorgniserregend“, findet Wagner. Arbeiter in sogenannten prekären Beschäftigungen hätten entweder nicht die Möglichkeit sich zu organisieren oder Angst davor Gewerkschaften beizutreten. „Das ist kaum vorstellbar, aber Realität – da muss sich etwas ändern“, fordert Angelika Wagner.

Nach der Politik soll’s dann aber ums Feiern gehen: Die Band „Banda Senderos“ spielt ab 13 Uhr auf der Hauptbühne, ab 15.30 Uhr spielen „Go L!VE“ Coversongs. Während der Veranstaltung bietet die DGB-Jugend einen Infomarkt an und es gibt Stände der Gewerkschaften, um sich zu informieren. Zudem fährt der Museumszug durch den Landschaftspark. Und währenddessen setzt sich MSV-Maskottchen „Ennatz“ für Kinder und Kündigungsschutz ein.

>>>> GEDENKTAG FÜR ERMORDETE GEWERKSCHAFTER

Am 2. Mai 1933 stürmten Nazis die Gewerkschaftshäuser. In Duisburg starben daraufhin, an Schlägen und Folter, vier Gewerkschafter: Johann Schlösser, Julius Birck, Michael Rodenstock und Emil Rentmeister. Ihnen wird am 2. Mai um 16.30 Uhr an der Ruhrorter Straße 11 gedacht. Der DGB lädt zur Teilnahme am Mahntag ein.