Duisburg. . Duisburger Sänger und Liedermacher sang beim Konzert in der „Säule“ Songs von Hannes Wader, Herman van Veen und Reinhard Mey.

Als Sänger und Entertainer der vielbeschäftigten Cover-Band Trionova ist der Duisburger Jupp Götz seit vielen Jahren über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Jetzt hat sich der musikalisch reich gesegnete und schlagfertige Bühnen-Künstler an die Helden seiner großen Brüder erinnert und präsentierte erstmals in Eckart Presslers Säulen-Kabinett vor vollem Haus einen Abend der Liedermacher, der mit dieser illustren und sensiblen Auswahl an Songs eigentlich schon lange fällig war.

Nur mit der akustischen Gitarre und deutschen Texten im Gepäck folgte Götz überzeugend den Veteranen der 68er-Bewegung und spielte fast vergessene Lieder von Hannes Wader, Reinhard Mey und Herman van Veen, aber auch alte deutsche Volkslieder. Dass er dabei in bewährter Form sehr munter mit seinem Publikum plauderte, versteht sich bei ihm von selbst.

Akustische Gitarre im Gepäck

„Eigentlich spiele ich das hier nur privat für Freunde“, betonte der feinfühlige Liedermacher-Liebhaber, aber da an diesem Abend nur Freunde gekommen waren, kamen auch sie in den Genuss des nostalgischen Liedgutes. Von van Veen gab es wunderbar melancholisch „Alles was ich hab“ und „Weißt Du, wie es war“ und dann von Reinhard Mey „Es gibt keine Maikäfer mehr“, einem der Gründungssongs der Grünen, oder „Schon so lang“ und „Manche Stadt und manch ein Land“ von Wader, der zu den großen Idolen von Götz gehört. Und von einer Komponistin mit Namen Felicitas Kukuck spielte er ganz bezaubernd ihr altes Volkslied „Es führt über den Main“.

Und ein echtes Meisterwerk lieferte der Bühnenkünstler mit dem feinen Ruhrgebiets-Charme mit Hans Eisslers 1931 entstandenem „Vorwärts und nicht Vergessen“ ab, dem Kampflied der internationalen Arbeiterbewegung, dem er mit leicht gebrochener Stimme eine wunderbar leise Magie andichtete, die einen für Sekunden frösteln ließ.

Der 1944 entstandene Schlager „Kauf Dir einen bunten Luftballon“, der Trostspender der Bombennächte, gehörte als Lied für das leise Mitsingen auch noch zum wunderbaren Programm dieser Lieder-Nacht, die man unbedingt wiederholen sollte. Zuletzt sangen alle Hannes Waders „Heute hier morgen dort“ und entließen Götz mit ganz viel Beifall.