Duisburg. Hans Müller-Daum hat mit seiner Frau Margit im Jahr 2001 den Stammtisch Rhein-Ruhr gegründet. Die beiden besitzen aktuell fünf Käfer.

Einiges auf dem Tacho...
Einiges auf dem Tacho... © Tanja Pickartz

Ein Ende kann ein Anfang sein. In diesem Fall war es das Aus für eine Kreidler. „Das Moped oder ich!?“ Margit Daum hatte ihren damaligen Freund vor die Wahl gestellt. Die Unfallgefahr war ihr zu hoch. Das Zweirad verschwand danach in der Garage und machte Platz für einen Käfer – den ersten von vielen, den Hans Müller-Daum in mittlerweile 41 Ehejahren mit seiner Margit gefahren ist. Und weil sich beide schon immer gerne mit anderen Fans des legendären Autos ausgetauscht haben, ist es nicht verwunderlich, dass sie 2001 den Käfer-Stammtisch Rhein-Ruhr aus der Taufe gehoben haben.

„Die Gemeinschaft verbindet“, sagt die 60-Jährige. Sie ist von Anfang an die Vorsitzende oder die Chefin, wie er, ihr Stellvertreter im Verein, sagt.

Fünf Käfer besitzt das Ehepaar aus Alt-Homberg derzeit, darunter ein Standardmodell, Baujahr 1955, mit einem Dreifaltenschiebedach und einer Seilzugbremse. „Nix Hydraulisches“, erklärt Hans Müller-Daum, der zudem lernen musste, mit Zwischengas zu fahren. „Du musst dabei jedes Mal in den Leerlauf, die Kupplung treten, loslassen und dann noch mal kuppeln.“ Gar nicht so einfach.

Winker statt Blinker

Einen Blinker, wie ihn viele Autofahrer heute kennen, hat der Käfer nicht, sondern einen orangefarbenen Winker als Fahrtrichtungsanzeige, der per Hand bedient wird. Eine Anhängerkupplung hat das Fahrzeug auch. Einen von insgesamt drei Wohnwagen, die die Daums außerdem ihr Eigen nennen, könnte es damit ziehen.

Einen orangenfarbenen Winker statt eines regulären Blinkers hat der Käfer, Baujahr 1955.
Einen orangenfarbenen Winker statt eines regulären Blinkers hat der Käfer, Baujahr 1955. © FUNKE Foto Services

„Wenn du mit einem Käfer unterwegs bist, blickst du überall nur in freundliche Gesichter. Die meisten Leute haben einfach Spaß, dich zu sehen“, sagt Hans Müller-Daum, der das mit seiner Frau beispielsweise in einem Urlaub mit Norwegen als Ziel erlebt hat. „Auf der Fähre hatten wir den Autoeinweiser beobachtet. Die ganze Zeit hat er missmutig dreingeschaut, aber als wir mit unserem Käfer dran waren, hat er gestrahlt.“

In Frankreich haben sie sich anfangs noch an die Hupkonzerte der anderen Autofahrer gewöhnen müssen. „Irgendwann war klar, dass sie sich einfach nur gefreut haben, einen Käfer zu sehen“, sagt Hans Müller-Daum.

Sicher ist sicher: Werkzeug ist immer dabei.
Sicher ist sicher: Werkzeug ist immer dabei. © Tanja Pickartz

Er ist ein großer Schrauber, repariert seine alte Schätzchen selbst. „Ersatzteile bekommt man weiterhin sehr gut“, sagt er, als seine Frau plötzlich schmunzeln muss. „Früher sind wir mit einem Viertel-Käfer auf dem Dach als Ersatzteilspender durch die Gegend gefahren. Ohne Dachgepäckträger. Einfach nur so festgeschnallt“, erzählt die 60-Jährige. „Da würde man heute nicht weit kommen...“

>>>> Jährliches Treffen auf der Mühlenweide

Der von Margit Daum und ihrem Mann Hans 2001 gegründete Käfer-Stammtisch Rhein-Ruhr hat nach Angaben des Ehepaars aktuell 55 Mitglieder.

Es gibt regelmäßige Vereinstreffen – und zwar an jedem dritten Mittwoch im Monat in der Gaststätte Alt-Niederrhein im Baerler Bahnhof an der Heinrich-Kerlen-Straße 25. Margit Daum und Co. organisieren außerdem jährlich ein großes Käfer-Treffen auf der Mühlenweide in Ruhrort.

Weitere Infos gibt es auf www.kaeferstammtisch-rhein-ruhr.de.