Marion Bornscheuer, promovierte Kunsthistorikerin und seit 2008 Kustodin für die Gemälde- und Grafiksammlung der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, wird die neue Direktorin des Museums Moderner Kunst in Passau.
Marion Bornscheuer, promovierte Kunsthistorikerin und seit 2008 Kustodin für die Gemälde- und Grafiksammlung der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, wird die neue Direktorin des Museums Moderner Kunst in Passau.
Bereits im Januar dieses Jahres wurde die 44-jährige Kunsthistorikerin auf Vorschlag einer Findungskommission einstimmig von der Museums-Gesellschaft zur Direktorin und Geschäftsführerin des Museums Moderner Kunst Wörlen in Passau berufen.
Zum 1. Mai 2018 folgt sie dort Dr. Josephine Gabler nach, die das Haus seit 2008 geleitet hatte und jetzt an das Berliner Käthe-Kollwitz-Museum wechselt. Die Duisburger Kustodin und Lehmbruck-Expertin hatte sich gegenüber zwanzig weiteren Bewerbern durchgesetzt.
Dr. Marion Bornscheuer wurde 1973 in München geboren. Sie studierte von 1992 bis 1998 in Freiburg im Breisgau Kunstgeschichte, Romanische Philologie und Neuere und Neueste Geschichte.
Während ihres Studiums absolvierte sie in der französischen Hauptstadt Paris Praktika am Louvre und am Centre Pompidou. In der Zeit ihres Doktorandenstipendiums hielt sie sich ebenfalls mehrere Monate in Paris auf. Die promovierte Kunsthistorikerin absolvierte ein Volontariat an der Staatsgalerie in Stuttgart und arbeitete als Kuratorin am Grafik-Kabinett Backnang in Stuttgart.
2008 wurde sie Kustodin der Gemälde- und Grafiksammlung der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum – Zentrum Internationaler Skulptur in Duisburg. Seit dem Jahr 2010 ist sie Kustodin für die Sammlungen Alte Kunst, Lehmbruck und die Klassische Moderne.
Marion Bornscheuer war Kuratorin zahlreicher Ausstellungen, unter anderem der vielbeachteten Ausstellung „100 Jahre Kniende - Lehmbruck in Paris 1911“. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren dabei Ausstellungen zur Klassischen Moderne (u. a. Giacometti, Expressionismus, Vantongerloo, Henry Moore – und natürlich Lehmbruck). Außerdem war sie Organisatorin des alle zwei Jahre stattfindenden „Lehmbruck-Stipendiums“ für Künstler unter 35 Jahren und kuratierte die Ausstellungen der „Interessengemeinschaft Duisburger Künstler“.
„Lehmbruck Lecture“ gegründet
Im Gespräch mit der Passauer Neuen Presse verwies Bornscheuer auf ihre bisherigen Ausstellungsschwerpunkte in der klassischen Moderne bis hin zur zeitgenössischen Kunst. In Passau werde sie gleichwohl nicht mit einem vorgefertigten Konzept antreten, sagte Bornscheuer. Sie sei offen für vieles. Genre-Überschneidungen seien sehr spannend, und sie würden neues Publikum ins Museum bringen, beispielsweise durch Lesungen, Musik, aber auch durch Kunstvermittlung und -pädagogik, wie auch durch Kunst und Kulinarik. In Duisburg habe sie das Format „Lehmbruck Lecture“ gegründet.