Duisburg. . Künftig wird es nur noch drei statt vier Vorstände bei der Duisburger Sparkasse geben, die jetzt ihre Bilanz 2017 vorgelegt hat.

Die Duisburger Sparkasse wird bis 2022 in ihrem 2015 begonnenen Modernisierungs- und Sparprogramm, das unter anderem die Halbierung des Filialnetzes vorsieht, rund 170 Stellen abbauen und dann noch 1100 oder weniger Banker beschäftigen. Um etwa 16 Millionen reduziert die Sparkasse damit ihre Kosten. Auch an der Spitze wird gespart: Mit der Pensionierung des dann 63-jährigen Sparkassenvorstands Uwe Haddenhorst zum Ende des Monats leitet künftig nur noch ein Trio die Sparkasse.

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Trotz der weiter drückenden Zinsflaute legte Sparkassen-Chef Joachim Bonn am Dienstag die Bilanz eines „sehr zufriedenstellenden Jahres 2017“ vor. Bei einer Bilanzsumme von 5,62 Milliarden Euro erreichte die Sparkasse einen neuen Rekord bei den Kundenkrediten und übersprang die Vier-Milliarden-Marke, auch dank neuer Kredite von 343 Firmen mit einem Volumen von 600 Millionen Euro. Die Einlagen stiegen von 4,32 auf 4,51 Milliarden Euro.

Provisionsgeschäft auf Rekordniveau

Auf Rekordniveau, so Bonn, auch das Provisionsgeschäft, das 50 Millionen Euro erreichte. Rund zur Hälfte stammt es aus den Kontogebühren und dem Zahlungsverkehr, die andere Hälfte aus den Provisionen im dynamischen Wertpapiergeschäft.

Rund 1,2 Millionen Mehreinnahmen im Jahr erwartet die Sparkasse von der für 1. Juli angekündigten Anhebung der Kontoführungsgebühren von durchschnittlich 50 Cent, die laut Bonn zu keinen Reaktionen geführt habe: „Die Erhöhung war auch moderat.“

Seit September rollt der rote Sparkassenbus durch Quartiere ohne Filiale.
Seit September rollt der rote Sparkassenbus durch Quartiere ohne Filiale. © Stephan Eickershoff

Ähnlich reibungslos verlief laut Bonn, der Filialumbau. Zwölf besucherschwache Filialen, meist Tandem-Filialen mit abwechselnden Öffnungstagen, wurden bisher aufgegeben, teils ersetzt durch neue SB-Stellen. In sechs Stadtteilen ohne Filiale fährt seit September 2017 der rote Sparkassenbus vor; ein Angebot, das jetzt auch andere Sparkassen erwägen. In Bergheim eröffnete 2017 eines der neuen sieben geplanten Flaggschiffe, weitere u.a. in Hamborn, Walsum, Buchholz und Neudorf sollen spätestens bis 2022 gebaut und eröffnet werden. „Wir sparen nicht nur, wir investieren auch“, so Bonn.

Personalabbau und Neueinstellungen

Den Personalabbau aus den Filialschließungen und den Umorganisationen in allen Geschäftsbereich generiert die Sparkasse, so Bonn, allein aus der Fluktuation und Pensionierungen. Mehr noch, die Sparkasse muss schon jetzt neu einstellen und forciert ihr Werben auf dem Ausbildungsmarkt.

Im Bilanzjahr 2019 weist die Sparkasse einen Gewinn von sechs Millionen Euro aus, zwei Millionen Euro gehen als Ausschüttung an die „Mutter“ Stadt, mit rund einer Million stockt die Sparkasse ihre fünf Stiftungen auf, die mittlerweile ein Vermögen von 33 Millionen Euro aufweisen. Aus ihren Mitteln und weiteren Spenden hat die Sparkasse im vergangenen Jahr mit 4,4 Millionen Euro Vereine, Institutionen, Veranstaltungen und Projekte unterstützt. Ungewöhnliche Bitte Bonns: Die 2016 gegründete Seniorenstiftung hätte mehr ausschütten können, wenn es denn mehr Anträge gegeben hätte.

Bankgeschäfte immer öfter online

Online-Banking ist im Vormarsch. Es ist auch ein Grund für die Aufgabe kleinerer Sparkassen-Filialen. 244 000 der 263 000 Sparkassen-Konten werden auch online geführt.

15 Millionen Besuche zählt die Internetfiliale der Sparkasse im vergangenen Jahr. 10 Millionen Kunden loggten sich in Online-Banking ein, davon wiederum die Hälfte über mobile Endgeräte.