Duisburg. Bei einer Auseinandersetzung in Hamborn, an der etwa 15 Personen unter Einsatz von Schlagstöcken, Messern und Reizgas beteiligt gewesen sein sollen, wurden in der Nacht zu Dienstag mehrere Personen verletzt.
In Duisburg-Hamborn hat es laut der Polizei am späten Montagabend eine Massenansammlung gegeben, bei der Menschen verletzt wurden. Zeugen berichten von 15 Personen, die bei der Auseinandersetzung auch zu Schlagstöcken, Messern und Reizgas griffen. Wie viele davon aktiv an einer körperlichen Auseinandersetzung beteiligt waren, konnte die Polizei nicht sagen.
Die Bilanz einer für die Polizei arbeitsreichen, aber laut Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat "glimpflich" verlaufenen Nacht: Drei Verletzte, zwei Festnahmen, jede Menge sichergestellte Hieb- und Stichwaffen, Strafverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs. Weder Verletzte noch Verdächtige wollten sich zu den Geschehnissen äußern.
Blut und selbstgebaute Waffe im Auto eines Verdächtigen
Als Polizeibeamte am Ort der Prügelei in der Buschstraße ankamen, trafen sie zunächst auf zwei leicht verletzte Personen. In der nahegelegenen Richterstraße bemerkten die Polizisten einen weiteren Tatverdächtigen, der in Richtung Weidmannstraße rannte. Bei der Kontrolle des Mannes stellten die Beamten ein Messer sicher, dass er in der rechten Hosentasche hatte.
Währenddessen erschien in der Notfallambulanz des evangelischen Krankenhauses Duisburg-Nord ein Mann, dem in den Po gestochen worden war. Als die angeforderten Polizisten das Krankenhaus erreichten, sahen sie sich circa 40 sich friedlich verhaltenen Personen gegenüber, die zu dem Verletzten wollten. In der Gruppe konnten die Beamten einen Mann wiedererkennen, der sich zuvor am Ort der Schlägerei aufgehalten hatte.
Weil der Mann sich widersprüchlich äußerte, durchsuchte die Polizei sein Auto: Auf dem Beifahrersitz waren Blutspuren, sowie eine etwa 70 Zentimeter lange, Totschläger-ähnliche Waffe – ein mit einem Griffstück versehenes Stromkabel, dass die Polizisten sicherstellten, ehe sie die Versammlung vor dem Krankenhaus rasch auflösen konnten.
Strafverfahren wegen besonders schweren Falls des Landfriedensbruches
Doch damit nicht genug: Nachts um zwei versammelten sich erneut Personen auf der Buschstraße. Sie sollen mit Baseballschlägern bewaffnet gewesen sein. Wieder wurde die Polizei gerufen. Zwar flüchteten die Verdächtigen in drei Autos noch vor Eintreffen der Streifenwagen, allerdings erfolglos: Die Streifenwagen konnten die Flüchtenden stellen, in den Autos fanden die Beamten diverse Hieb- und Stichwerkzeuge. Zwei Männer wurden in Gewahrsam genommen.