Duisburg. . Wegen sinkender Flüchtlingszahlen hat Duisburg seit Mitte 2017 schon 1350 Asylplätze aufgelöst. Jetzt werden zwei Traglufthallen abgebaut.
Der Druck ist raus: Wegen sinkender Flüchtlingszahlen kann die Stadt die beiden 2016 errichteten Traglufthallen für die Notunterbringung von Flüchtlingen in Rheinhausen an der Werthauser Straße und in Röttgersbach an der Obere-Holtener-Straße abbauen.
Beide Hallen sind bereits leer gezogen und die Flüchtlinge in festen Unterkünften untergebracht. Mit dem Ausräumen der Halle im Stadtnorden wurde begonnen, nun werden die Folien gereinigt und abgetragen. Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Anschließend wird die Traglufthalle an der Werthauser Straße abgetragen.
Mietverträge laufen noch ein Jahr weiter
Die Mietverträge laufen allerdings noch bis zum Frühjahr 2019. An den Mietzahlungen, rund eine Million Euro je Jahr und Halle, wird die Stadt nicht herumkommen. Sie spart aber erhebliche Summen für die Sicherung und Unterhaltung, für beide Einrichtungen zusammen knapp 1,2 Millionen Euro.
Stand Ende Februar hat Duisburg noch 4000 Flüchtlinge, Asylbewerber sowie geduldete und anerkannte Flüchtlinge, in Unterkünften untergebracht. Bisher wurden in diesem Jahr 100 neue Flüchtlinge zugewiesen, in Hoch-Zeiten waren es 100 und mehr allein in einer Woche.
Langfristig Plätze für 1000 Flüchtlinge
Aktuell leben die Flüchtlinge in 14 Übergangsheimen und 744 Wohnungen. Über 60 Prozent sind in Wohnungen untergebracht. Seit Mitte 2017 hat die Stadt 1350 Plätze in Asylunterkünften abgebaut, bis zur Jahresmitte werden weitere 260 aufgelöst. Die Stadt geht davon aus, dass sie langfristig bei stabiler Entwicklung rund 1000 Plätze für Flüchtlinge in Unterkünften bereit halten muss.
Für Sorgen und Unmut sorgt, dass Duisburg auf Kosten für die Flüchtlinge sitzen bleibt. Von den 1370 Euro monatlich pro Flüchtling bekomme sie nur 866 Euro erstattet und für abgelehnte, aber geduldete Flüchtlinge gebe es nach drei Monaten gar keine Erstattung mehr, so die Stadt. Für 2018 rechnet sie mit Gesamtkosten von 56 Millionen Euro, von denen nur rund 21 Millionen Euro gedeckt seien.