Duisburg. . Marcel Parcharidis hat eine ungewöhnliche Reise von Madrid nach Amsterdam vor sich. In Duisburg ist der 24-Jährige längst kein Unbekannter mehr.
Sie nennen sich „Naughty Boyz“. Der Duisburger Marcel „Mazzel“ Parcharidis hat zusammen mit seinem Mitbewohner Elias Walther und Kumpel Johann Wurz eine Mission: Innerhalb von sieben Tagen von Madrid aus eine weitere europäische Metropole erreichen - nämlich Amsterdam. Veranstalter der Reise ist die Firma Red Bull.
Soweit, so einfach. Sie würden sich jedoch nicht für drei „völlig verrückte Kerle“ erklären, wenn es bei der Sache nicht einen Haken gibt: Auf ihrer Reise dürfen sie kein Bargeld ausgeben. Einzig die Getränke-Dosen von Red Bull gelten als Währung auf der Tour.
Vom österreichischen Energy-Drink-Konzern wurde die Kampagne „Can you make it“ ins Leben gerufen. Studententeams, bestehend aus drei Personen, aus aller Welt haben sich beworben. 200 von ihnen stehen im Finale und steuern im April die niederländische Millionenstadt an. Darunter: „Mazzel“ und seine Kollegen.
Wie kommen sie von A nach B?
Parcharidis, der an der Ruhr-Universität in Bochum (RUB) studiert, findet: „Wir sind genau die Richtigen, um solch einen Unsinn zu machen.“ Ein paar Pläne für ihre Reise und die bevorstehenden Aufgaben haben sie bereits. „Wir müssen versuchen, dass uns die Menschen sympatisch finden. Es kommt darauf an, Tauschgeschäfte zu machen. Nur so kommen wir innerhalb Europas weiter.“ Ein großes Problem beschäftigt ihn dennoch: „Wie kommen wir schlussendlich von A nach B? Wir setzen wohl auf Zugfahrten. Mitfahrgelegenheiten könnten zu viel Zeit in Anspruch nehmen.“ Mit ihrem eigenartigen Zahlungsmittel sowieso ein schwieriges Unterfangen.
Der 24-Jährige ist ein professioneller Parkour-Läufer. Eine Fortbewegungsart, bei der Hindernisse mit dem eigenen Körper überwunden werden. Zusammen mit „Naughty-Boyz“-Mitglied Johann Wurz tritt er bei offiziellen Shows auf und präsentiert seine Kunststücke. Zum Beispiel auf Automessen.
Für ein Start-Up-Unternehmen ist er neben seinem Studium mitverantwortlich für die sozialen Netzwerke. Die Firma stellt Proteinregel aus Insektenpulver her. „Das passt natürlich wunderbar ins Bild eines etwas abgedrehten Jungen“, sagt er mit einem Lächeln.
In Duisburg ist hat er sich vor Jahren einen Namen gemacht: „Mazzel“ war einer der Initiatoren, die im April 2015 ein Sofa auf die Ruhrorter Brücke gespannt hatten. Das Sofa war ein Zeichen dafür, dass sie sich in Duisburg wohl fühlen. Konsequenzen musste er nicht befürchten, denn: „Den Feuerwehr-Einsatz mussten wir nicht zahlen. Auch eine Anzeige seitens der Polizei wurde fallengelassen.“ Für die Stadt Duisburg engagiert er sich ebenfalls. Auf dem sozialen Netzwerk „Snapchat“ bringt er jungen Leuten unter „duisburgsnapt“ näher, was es in der Stadt zu entdecken gibt.
Am 10. April startet der Traum von Amsterdam. Marcels Uni ist im Bilde, dass „ich für eine Woche auf einer ungewöhnlichen Urlaubsreise bin“.