Duisburg. . Gegen 1505 der rund 8000 in Duisburg lebenden Menschen aus diesem Land ermittelte im Jahr 2017 die Polizei. Bei vielen war es wegen Diebstahls.

Im Vorjahr wurden von der Polizei in Duisburg insgesamt 18 300 Tatverdächtige ermittelt. 10 941 hatten die deutsche, 7359 eine andere Staatsbürgerschaft. Der Anteil ausländischer Verdächtiger lag somit bei 40,21 Prozent.

Das ist ein hoher Wert. Denn der Anteil der Menschen ohne deutschen Pass an der Gesamtbevölkerung in Duisburg liegt bei 20 Prozent. Diese Zahlen gehen aus dem Kriminalitätsbericht 2017 hervor, den die Polizei in dieser Woche vorgestellt hatte. „Die Zahlen zeigen, dass der Anteil nicht-deutscher Tatverdächtiger gemessen an der Gesamtzahl der Bevölkerung deutlich überrepräsentiert ist“, sagte Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels.

Zahl der tatverdächtigen Asylbewerber ist gesunken

Wichtig für die Bewertung: Es gibt Straftaten, die können nur von Nichtdeutschen begangen werden (Verstöße gegen das Ausländerrecht). So hielten sich 242 Tatverdächtige unerlaubt im Bundesgebiet auf. Unter den 7359 nicht-deutschen Tätern befanden sich zudem 152 Touristen, die nur für einige Tage hier zu Gast waren, sowie 137 Studenten/Austauschschüler, die nicht in Duisburg gemeldet sind. Die Zahl der tatverdächtigen Asylbewerber sank von 1331 in 2016 auf nun 1084. Bei weitem nicht alle dieser ermittelten Verdächtigen leben auch in Duisburg.

Gestaffelt nach der Nationalität stellen die Rumänen mit 1505 Tatverdächtigen die größte Gruppe im Kreis der Nicht-Deutschen. Dahinter folgen Türken (1429), Bulgaren (588), Polen (369), Syrer (360), Serben (231) und Marokkaner (204). Im Jahr zuvor hatte es sogar noch 1704 rumänische Tatverdächtige gegeben. Polizeipräsidentin Bartels sagt dazu: „Sorgen bereitet mir die große Anzahl rumänischer Tatverdächtiger.“ Rund 8000 Staatsbürger aus diesem Land leben derzeit in Duisburg, 1505 von ihnen seien als Tatverdächtige ermittelt worden, so Bartels. „Sie treten überwiegend mit Eigentumsdelikten in Erscheinung.“ Dazu gehört der Diebstahl, wo 778 rumänische Verdächtige ermittelt wurden.

So viele Taschendiebstähle wie seit 15 Jahren nicht

Die Polizei weist auch noch einmal darauf hin, dass bei den Straftätern der Taschendiebstahl boomt: 2196 Fälle in 2017 bedeuteten einen Anstieg um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie einen 15-Jahres-Höchstwert. Nur 72 dieser Fälle (3,28 Prozent) konnten aufgeklärt werden. Das liegt laut Polizei auch daran, dass viele Geschädigte erst lange nach der Tat bemerken, dass sie überhaupt bestohlen wurden und keine Angaben zum Tatort oder den möglichen Tätern machen können.

Unter den 76 ermittelten Tatverdächtigen waren 66 Nichtdeutsche – die meisten stammten aus dem osteuropäischen Raum. Auch beim Ladendiebstahl gab es mit rund 53 Prozent mehr nicht-deutsche als deutsche Tatverdächtige.