Duisburg-Ruhrort. . In der Nacht zu Dienstag hat es in Ruhrort in einem Altbau gebrannt. Auch die Kult-Kneipe „Zum Anker“ hat Schaden genommen und muss schließen.

An der Tür der Gaststätte „Zum Anker“ hängt ein Zettel. Bis auf weiteres ist die beliebte Kneipe im Herzen von Ruhrort, dicht. In der Nacht zu Dienstag hat es um 0.38 Uhr auf der Dachterrasse des Altbaus gebrannt. Das Feuer breitete sich schnell aus und die Flammen griffen auf die Wärmedämmung des viergeschossigen Altbaus über. Das Treppenhaus war verraucht, die Feuerwehr rettete zwei Personen aus der betroffenen Wohnung. Eine Frau kam mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus, wurde allerdings im Laufe des Dienstags wieder entlassen. Die 46 Rettungskräfte hatten das Feuer schnell unter Kontrolle.

Schimanskis Jacke erst am Montag abgeholt

„Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert“, sagt Inhaber Rainer Schmitz. Dennoch ist der Brand ein Drama. In der Küche läuft das Löschwasser die Wand hinunter. In der Kuchentheke liegen Rußpartikel. Das Oberlicht ist zerstört, die Decke schwarz. „Wir wissen gar nicht, was alles kaputt gegangen ist“, erklärt Schmitz, der nun viele Telefonate, etwa mit der Versicherung, führen muss.

Schauspieler Frank Skrube (l.)  überreicht Gastronom und Zum-Anker-Chef Rainer Schmitz und Köchin Doro Tönges im April 2017 die berühmte Schimmi-Jacke.
Schauspieler Frank Skrube (l.) überreicht Gastronom und Zum-Anker-Chef Rainer Schmitz und Köchin Doro Tönges im April 2017 die berühmte Schimmi-Jacke. © Kerstin Bögeholz

Zum Glück hat der Schauspieler Frank Skrube, der schon an der Seite von Götz George vor der Kamera stand, noch am Montag die Schimmi-Jacke abgeholt. Für die berühmte Joppe, die der Ermittler in dem Film „Loverboy“ getragen hat, wird ein neuer Standort gesucht. Im ersten Schimanski-Tatort „Duisburg-Ruhrort“ saß der Ermittler zusammen mit Thanner in der Hafenkneipe „Zum Anker“, schlürfte Muscheln und versuchte den Mord an Heinz Petschek aufzuklären.

Unter altem Namen vor 13 Monaten wieder eröffnet

Schmitz und seine Crew sind verzweifelt. Vor 13 Monaten haben sie die Kombüse, die sich zu einem beliebten Treffpunkt gemausert hat, eröffnet. Um die Gäste mit Eis, Mittagstisch und Currywurst zu versorgen, hatte der Gastronom mehrere tausend Euro in eine neue Küche und eine Eistheke investiert. „Unser ganzes Geld steckt hier drin.“

In diesem Ruhrorter Altbau an der König-Friedrich-Wilhelm-Straße hat es in der Nacht zu Dienstag gebrannt. Im Erdgeschoss war die Kneipe
In diesem Ruhrorter Altbau an der König-Friedrich-Wilhelm-Straße hat es in der Nacht zu Dienstag gebrannt. Im Erdgeschoss war die Kneipe "Zum Anker" unter ihrem alten Namen vor 13 Monaten wieder eröffnet worden. (Archivbild)

Zudem gab es bereits Reservierungen für Gesellschaften, denen er nun absagen muss. „Die ersten Monate waren schwer, aber wir sind auf einem guten Weg.“Die Stadt hat ihm sogar eine Genehmigung erteilt, vor dem Haus eine Terrasse einzurichten. Nun hofft Schmitz, dass er in einigen Wochen wieder eröffnen kann. Aus Ruhrort gibt es via Facebook schon die ersten Hilfsangebote. „Die Leute sind froh, dass es uns gibt“, freut sich der Chef.

Doch erst einmal müssen sich die Gutachter der Versicherungen den Schaden schätzen. Die Brandursache steht derzeit noch nicht fest. Die Polizei ermittelt.