Duisburg. . Die 39. Akzente sind in der Kulturkirche Liebfrauen eröffnet worden – ohne die sonst üblichen Grüße aus dem NRW-Kulturministerium.

Es war die wohl kürzeste Eröffnung in der Geschichte des traditionsreichen Kulturfestivals. In der Kulturkirche Liebfrauen blieb es am Samstag Oberbürgermeister Sören Link vorbehalten, zu den 39. Duisburger Akzenten zu sprechen. Klaus Kaiser, von Ministerpräsident Armin Laschet jüngst berufener Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Kulturministerium, hatte schlicht abgesagt, sein Grußwort blieb ungehalten.

Link sagte, das Fragezeichen hinter dem Akzente-Motto „Nie wieder Krieg?“ knüpfe an die gute Tradition der Akzente an, Fragen zu stellen. Krieg und Frieden würden als „Menschheitsthema“ in der Kultur schon seit Homers „Ilias“ (aus der heute um 20 Uhr Christian Brückner in der Zentralbibliothek liest) und Aischylos’ „Die Perser“ (am 7. und 8. März um 19.30 Uhr im Stadttheater) behandelt.

Kunst in der ehemaligen Kirche

Aber nur über den Krieg und nicht über den Frieden zu reden, hieße kapitulieren, so Link. Es sei ein ernstes Thema, aber man dürfe nicht in einer Haltung der Hoffnungslosigkeit verharren. So habe das Filmforum sein Akzente-Filmprogramm ins Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft gestellt.

Auch Strawinskys Suite „Geschichte vom Soldaten“, die ein Septett der Philharmoniker spielte, ist keine Trauermusik. Um deutsche und französische Kriegspropaganda geht es (wie berichtet) in der Ausstellung „Hybris“, die ebenfalls am Samstag in der Liebfrauenkirche eröffnet wurde. Außerdem ist die Video-Installation „Gulliver“ zu sehen, ein Film von Luise Jakobi mit Musik von Holger Schikofsky und Bernd Stolle nach einer Idee von André Schweers und Claudia Thümler.