Duisburg. . Der Duisburger Lions-Club präsentiert seinen „Tag voller Musik“ als Teil der Akzente. Neben Musik gab es Lyrik und Kunst von Lehmbruck.
„Nous avons compris“, wir haben verstanden, steht in weißen Buchstaben auf einer schwarzen Leinwand in der Liebfrauenkirche am König-Heinrich-Platz. Zum ersten Mal präsentierten die Duisburger Lions ihren „Tag voller Musik“ am Sonntag als Teil der Akzente mit Musik, Lyrik und Kunst. Weil die 39. Ausgabe unter dem Titel „Nie wieder Krieg?“ steht, ging es in der Kulturkirche Liebfrauen um die deutsch-französischen Beziehungen seit dem Dreißigjährigen Krieg.
Die Künstler treten ohne Gage auf. Das Geld fließt in verschiedene Duisburger Projekte. „Mich überzeugt vor allem die Kombination aus sozialen und kulturellen Projekten“, begründet der Musiker Rolf Hennig-Scheifes seine Teilnahme. Das Geld geht etwa an den Kinderschutzbund und ein pädagogisches Kulturprogramm der Philharmoniker.
Stück von Ignaz Franz Biber bewusst gewählt
Gemeinsam mit Friedemann Pardall, Cellist der Philharmoniker, eröffnet der Organist Hennig-Scheifes den musikalischen Tag mit dem Stück „La battaglia“ von Ignaz Franz Biber. Das Stück hat Lions-Mitglied Pardall ganz bewusst ausgewählt. Es stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. „Die ersten Sätze erscheinen fast satirisch und humorvoll. Der letzte hingegen ist der ergreifendste und emotional“, sagt Pardall. Emotionalität schafft auch die Freie Kantorei Duisburg unter der Leitung von Georg Bünk. Das Stück „Wie liegt die Stadt so wüst“ kreiert Kriegsbilder im Kopf.
Unterstützt werden diese Bilder von Marion Bornscheuer vom Lehmbruck-Museum. Zwischen einzelnen Stücken stellt sie die Kunst von Wilhelm Lehmbruck vor. Sie analysiert etwa die Plastik „Sitzender Jüngling“ als „Sinnbild der Melancholie“, das Passivität und Hoffnungslosigkeit ausdrücke. Wilhelm Lehmbruck hat sich ein Jahr nach Kriegsende das Leben genommen.
Chansons über die Liebe
Nach der Pause geht es mit moderneren Stücken abseits der Kriege weiter. Jolanta Wolters singt deutsche und französische Chansons. Wolfgang Schwarzer von der Deutsch-Französischen Gesellschaft setzt die Liedtexte in Bezug zur Geschichte beider Länder. „In vielen Texten geht es um Liebe. Dabei haben Hass und Propaganda lange die deutsch-französische Beziehung geprägt“, sagt Schwarzer. Auch wenn am Sonntag ein dunkles Kapitel der deutsch-französischen Geschichte im Mittelpunkt steht, sollen die Besucher mit Zuversicht und Hoffnung aus der Kirche gehen. „Nie wieder Krieg heißt doch auch Frieden und Versöhnung“, sagt Friedemann Pardall. Der Applaus der Zuschauer nach dem letzten Ton hält lange an. „Die Texte und Lieder haben wunderbar zusammengepasst“, zieht Besucherin Liselotte Bombitzki ihr Fazit.
Rund 3000 Euro für Kinder- und Jugendprojekte
Beim „Tag voller Musik“ sind rund 3000 Euro eingenommen worden.
Die Lions fördern 13 verschiedenen Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit. Darunter sind etwa das Hafenkids-Jugendzentrum und der Verein Tausche Bildung gegen Wohnen.
Mehr Informationen zu den Lions gibt es online unter lions-club-duisburg.de.