Aktueller denn je ist das Stück „Michael Kohlhaas“, das die Bühne Cipolla am Donnerstag, 15. Februar, im Foyer III im Theater zeigt.
Aktueller denn je ist das Stück „Michael Kohlhaas“, das die Bühne Cipolla am Donnerstag, 15. Februar, im Foyer III im Theater zeigt.
Es geht um das bohrende Gefühl, Recht zu haben, aber nicht zu bekommen. Michael Kohlhaas, fleißiger deutscher Mittelständler und wohlhabender Geschäftsmann, wird Opfer herrschaftlicher Willkür und setzt sich zur Wehr. Als er immer wieder an korrupter Justiz, intriganter Vetternwirtschaft und vorauseilendem Beamtengehorsam scheitert, beginnt er einen mörderischen Rachefeldzug gegen seine Feinde, echte und eingebildete.
Zunächst Spielball politischer und kirchlicher Interessen, wird Kohlhaas bald zum meistgesuchten Terroristen seiner Zeit, denn der Grat zwischen berechtigter Empörung und skrupelloser Selbstjustiz ist schmal. Heinrich von Kleist zeichnet in seiner Novelle das Bild einer zwischen blindem politischen Aktionismus und kaltem Kalkül schwankenden hysterischen Gesellschaft.
Ein Stück Weltliteratur von aktueller Brisanz, wie geschaffen für das leidenschaftliche Figurentheater der Bühne Cipolla. Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr, Restkarten gibt es zum Preis von zwölf Euro im Vorverkauf.