Duisburg. . Mehr als 9200 Tiere in 432 Arten leben laut der Inventur im Duisburger Zoo. Das Prozedere dient auch zur Überprüfung der Gesundheit der Tiere.
Vorsichtig nimmt Volker Grün eine Kornnatter aus ihrem Gehege im Äquatorium des Duisburger Zoos. Gemeinsam mit seiner Kollegin Xenia Schirrmeister vermisst er das Tier. 123,5 Zentimeter ist die Kornnatter laut Maßband lang. „Die hat ein paar Zentimeter zugelegt“, verkündet Grün und legt sie wieder in ihr Gehege an der „Wand des Schreckens“.
So wie diese Schlange wurden zu Jahresbeginn noch etliche andere Tiere gezählt, gemessen und gewogen. Mehr als 9200 verschiedene Tiere in 432 Arten zählten die Mitarbeiter am Kaiserberg. Das sind mehr als noch im Vorjahr, Grund dafür seien laut Grün die vielen Zuchterfolge. Die tatsächliche Zahl an Tieren sei sogar noch deutlich höher. „Wir haben beispielsweise Schwarmfische, von denen mehr als 10 000 Tiere in einem einzigen Becken leben. Bei den Tieren, bei denen eine gewisse Anzahl überschritten wird, fließen maximal 100 Tiere in die Inventur ein“, erläutert Volker Grün.
Inventur ist auch ein Gesundheits-Check
Natürlich wüssten die Tierpfleger auch so, wie viele Tiere der Zoo beheimatet. „Es wäre fatal, wenn die Zahl bei den Elefanten nicht stimmen würde“, sagt Grün mit einem Lachen. Bei der Inventur überprüfen die Pfleger aber auch den gesundheitliche Zustand der Tiere. Ein Gewichtsverlust könne für eine Erkrankung sprechen. „Manche Tiere wiegen wir aber öfter, beispielsweise die Koalas zweimal wöchentlich. Bei Tieren, die in einer Gruppe leben, sieht man schlecht, welches Tier wie viel gegessen hat. Außerdem sind die Koalas sehr träge. Da kann man nicht ewig zusehen“, erläutert Grün. Mit der Inventur könne der Zoo auch seine Bücher kontrollieren, schließlich würden manche Neuzugänge zwar der Öffentlichkeit vorgestellt werden, man vergesse aber, sie in die entsprechenden Listen einzutragen.
Das Zählen ist nicht immer einfach
Seit zwei Wochen ist die Inventur jetzt abgeschlossen. „Da waren mehr oder weniger alle Tierpfleger gefragt“, erinnert sich Xenia Schirrmeister. Mehrere Wochen dauerte dieses Prozedere. „Die Affen sind schnell gezählt, bei den Aquarien ist das aber sehr aufwendig. Da steht man dann 15 Minuten und denkt, man hätte alle, aber dann kommt doch noch ein Fisch aus einer Spalte hervor und man kann wieder von vorne beginnen“, erläutert sie.
Inventur im Zoo
Schnell gezählt sind auch die kleinen Pantherschildkröten, die nicht unweit der Kornnatter beheimatet sind. Knapp ein Jahr alt sind die kleinen Tiere, die Grün und Schirrmeister innerhalb weniger Sekunden vermessen. „Acht Zentimeter sind für das Alter ideal“, sagt Grün.
>> JUNGTIERE IM TIERPARK
In Sachen Nachwuchs war der Zoo im vergangenen Jahr sehr erfolgreich. Drei Koalajungtiere krabbelten aus dem Beutel, im Affenhaus konnten bei den hochbedrohten Roloway-Meerkatzen und Bärenstummelaffen Jungtiere verzeichnet werden. Außerdem wurde als kleine Sensation ein Zwergflusspferd kurz vor Weihnachten geboren.
Für 2018 erwarte der Zoo wieder eine Vielzahl an Jungtieren.