Zwei Jahre nach der Schließung des muslimischen Gebetsraumes an der Universität Duisburg-Essen wird man noch in diesem Jahr an beiden Standorten einen provisorischen „Raum der Stille“ einrichten. Am Campus Duisburg, so Uni-Sprecherin Beate Kostka, soll dazu ein Container nahe dem U-Café an der Lotharstraße hergerichtet, in Essen Flächen im so genannten R-Bereich genutzt werden.
Zwei Jahre nach der Schließung des muslimischen Gebetsraumes an der Universität Duisburg-Essen wird man noch in diesem Jahr an beiden Standorten einen provisorischen „Raum der Stille“ einrichten. Am Campus Duisburg, so Uni-Sprecherin Beate Kostka, soll dazu ein Container nahe dem U-Café an der Lotharstraße hergerichtet, in Essen Flächen im so genannten R-Bereich genutzt werden.
Die Nutzungsordnung für die Räume sei fast fertig. Demnächst würden sich Rektorat und Senat mit dem Papier befassen. Die Frage, welche Spielregeln in diesen Räumen künftig herrschten, lässt die Sprecherin noch unbeantwortet. „Studierende sollen sich zurückziehen und zu sich kommen können.“
Die Einrichtung ist ein Politikum: Denn als sich das Rektorat nach einem Jahr noch nicht rührte, preschte 2017 die damalige AStA-Vorsitzende Nadine Bendahou („Internationale Liste“) vor. Sie wollte einen Duisburger AStA-Raum umwidmen in einen „Raum der Stille und des Gebets“. So wäre durch die Hintertür wieder ein Gebetsraum entstanden – auch als Zugeständnis an einflussreiche Muslim-Gruppen, die eine „Initiative für interreligiösen und interkulturellen Dialog“ (IfiiD) ins Leben gerufen hatten, die sich für den Gebetsraum stark machte.
Carlotta Kühnemann (Linke Liste), seit kurzem neue AStA-Vorsitzende, lehnt die „Räume der Stille“ ab. „Die Universität ist ein Ort von Wissenschaft, Forschung und Lehre – das Ausleben von Religion sollte nicht hier stattfinden“, sagt die 22 Jahre alte Soziologie-Studentin.
Um zu verhindern, dass die Räume von einer Konfession dominiert würden, müsse die künftige Nutzungsordnung klare Regeln definieren. Carlotta Kühnemann: „Es darf darin keine kollektiven Gebete geben und keine religiösen Symbole.“