Duisburg. . Stadt, Wübben-Stiftung und NRW-Bildungsministerium starten ein Projekt, um Kandidaten als Rektoren und Konrektoren für Grundschulen zu fördern.
Diese Zahl ist nicht nur in Duisburg seit vielen Jahren stabil: Für etwa 20 Prozent der Leitungsstellen an den Grundschulen werden stets geeignete Kandidaten gesucht. Bislang wurde die Zahl in den Schulverwaltungen stets mit Achselzucken zur Kenntnis genommen: War schon immer so, nichts zu machen, sollte das heißen. Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Bildungsministerium, hat bei der Vorstellung des Programms zur Nachwuchsgewinnung die feste Entschlossenheit vermittelt, das Dilemma anzugehen. Ihm ist gutes Gelingen zu wünschen.
Der Mangel galt bisher als schicksalhaft: Geschuldet dem geringen Männeranteil in den Kollegien der Primarstufe, einer hohen Zahl von Lehrerinnen, die sich nach ersten Jahren im Beruf eher in Elternzeit verabschiedeten als nach Leitungsfunktionen in der Schule zu streben. Ein Job für Idealisten angesichts der finanziellen Verbesserung – wesentlich mehr Arbeit für unwesentlich mehr Geld lautete die Gleichung, die viele abschreckte. Zu einer gezielten Personalentwicklung, die von der Schulverwaltung bislang nicht betrieben wurde, sahen sich auch Schulleiter nicht veranlasst: Mancher behielt lieber seine Talente, als sie an andere Schulen wegzuloben.
Ohne finanzielle Anreize geht es nicht
Es wäre böswillig, das Engagement der Wübben-Stiftung als personalpolitischen Offenbarungseid des Bildungsministeriums zu beschreiben. Staatssekretär Richter, als Kreisvorsitzender der Liberalen im Kreis Recklinghausen mit dem Dilemma vertraut und in der Ministerialbürokratie erfahren, wird die externe Unterstützung noch gut gebrauchen können, um frischen Wind in den eigenen Laden zu bringen. Gleichwohl ist ihm klar, dass Wertschätzung und gezielte Förderung von Nachwuchskräften wichtig ist, es aber ohne finanzielle Anreize nicht funktioniert. Der Erfolg hängt damit wesentlich an der Bereitschaft des Finanzministers, das zu bezahlen.