Neudorf. Für die Anwohner-Initiative der Straußsiedlung scheint das konfliktreiche Jahr 2017 mit dem Siedlungseigentümer Gebag nun aussichtsreich zu enden. Mitte Dezember kamen beide Seiten an einen Tisch, um ihre Anliegen und mögliche Gemeinsamkeiten auszuloten. Zumindest teilweise habe man sich annähern können, zieht Kathrin Fröbel, Sprecherin der Strauß-Initiative, eine positive Zwischenbilanz.
Für die Anwohner-Initiative der Straußsiedlung scheint das konfliktreiche Jahr 2017 mit dem Siedlungseigentümer Gebag nun aussichtsreich zu enden. Mitte Dezember kamen beide Seiten an einen Tisch, um ihre Anliegen und mögliche Gemeinsamkeiten auszuloten. Zumindest teilweise habe man sich annähern können, zieht Kathrin Fröbel, Sprecherin der Strauß-Initiative, eine positive Zwischenbilanz.
Denn was am Ende von den Vorstellungen der Anwohner und zum Teil Hausbesetzer genau umgesetzt wird, liegt in der Hand der Gebag, die als Tochter der Stadt Duisburg die Siedlung aus den 1920er Jahren kräftig sanieren will. Eine Hürde dabei ist der Denkmalschutz, hier aber ist man in der Planung bereits mit der unteren Denkmalbehörde übereingekommen.
Ein weiteres Problem waren bislang besagte Mitglieder der Initiative, die noch im September das leerstehende Haus 21 besetzten und der Sanierung mit einiger Skepsis entgegenblicken. Auch sie wollen den Charme der Siedlung, der besonderen alternativen Nachbarschaft aus Familien, Studierenden und Kunstschaffenden, insbesondere aber die verhältnismäßig günstigen Mietpreise erhalten. Ob die jedoch unterhalb von sieben Euro Kaltmiete pro Quadratmeter bleiben werden, ist für die Gebag mitunter eine Frage der Investitionskosten und derzeit kaum kalkulierbar. Man werde sich am Mietspiegel orientieren, habe aber „Gestaltungsmöglichkeiten“, heißt es.
Wenn auch die Sorge einer „Yuppiefizierung“ in Neudorf damit nicht vom Tisch ist, hat die Gebag die Idee der Initiative wohlwollend aufgenommen, einen Nachbarschafts- und Mietertreff in den zu sanierenden Häusern einzurichten. Das bestätigte Gebag-Sprecherin Gerhild Gössing. Der Treff könnte nach Vorstellung der Initiative die gute Nachbarschaft mit Festen, Lerngruppen für Kinder, einer Ausstellung über die historische Siedlung und Tauschregalen pflegen.
Ebenso ist die Stadttochter dafür offen, einen Teil der Fläche für Gärten zur Verfügung zu stellen. Schon jetzt haben einige Bewohner hinterm Haus kleine Gärten angelegt. Hier wird nicht nur gegärtnert, sondern man kommt miteinander zwischen den Beeten ins Gespräch. „Es wird nicht im Umfang unserer Heimatgärten in Rheinhausen möglich sein“, schränkt Sprecherin Gössing ein. Das Großprojekt mit gut 6000 Quadratmetern Gartenfläche habe eine besondere soziale und ökologische Ausrichtung, die sich in der Straußsiedlung so nicht umsetzen ließe. Ein ähnliches Projekt im Zusammenhang mit dem Mietertreff sei jedoch vorstellbar.
Modernisierung 2018 geplant
Den Beginn der Modernisierung setzt die Gebag für die erste Jahreshälfte an, der Dialog soll währenddessen fortgesetzt werden. Die Initiative will der Gebag im Januar konkrete Vorschläge machen, wie der Nachbarschaftstreff genutzt und organisiert werden kann. Zudem wolle man aufzeigen, wie ein „sensibles ,Reparieren statt Sanieren’ für den Erhalt zumindest eines Teils der Siedlung kostengünstig möglich ist, etwa als Museumswohnung“, hofft die Initiative-Sprecherin Fröbel. Ziel soll sein, die günstigen Mieten am Ende doch noch halten zu können.