Duisburg-Hochfeld. Im Sozialzentrum St. Peter in Hochfeld gibt’s konkrete Hilfe – vom Sprachkurs bis zur Kleiderkammer.
Das Sozialzentrum St. Peter ist ein Ort der Begegnung für die Einwohner in Hochfeld und weit darüber hinaus. „Es gibt Leute, die aus Walsum kommen, weil sie hier eine Heimat gefunden haben“, sagt Schwester Martina Paul. Die Ordensfrau gehört zu den Missionsschwestern vom Heiligen Herzen Jesu und ist die gute Seele des Sozialzentrums.
St. Peter wurde entkernt und Räume im Raum wurden geschaffen
Gebaut wurde die Kirche Ende der 1960er Jahre, als die katholische Gemeinde in Hochfeld wuchs. Der Architekt Manfred Ludes griff in dem Bau Bibelstellen auf, nämlich die des Zelt Gottes, unter dem sich die Menschen versammeln und der Stadt auf dem Berg. „Als Christen stehen wir in der Verantwortung“, sagt es Schwester Martina mit ihren Worten. Bevor die Kirche geschlossen wurde, arbeiteten die Gemeinden in Hochfeld bereits zusammen. Als aus St. Peter eine weitere Kirche wurde, die nicht mehr finanziert werden sollte, fiel der Beschluss, ein Sozialzentrum zu gründen. Dazu wurde das Gotteshaus entkernt und Räume im Raum geschaffen. Bischof Overbeck erklärte 2013 bei der Wiederöffnung mit Blick auf die Architektur: „Das Zelt gibt Obdach für Leib und Seele.“
Das Gotteshaus ist gut frequentiert. Die Tafel teilt im Erdgeschoss Lebensmittel aus, die Beratungsstelle Solwodi hat hier ihren Sitz, ebenso wie eine Kleider- und Schulmaterialkammer. Und in der umgebauten Kirche gibt’s Räume für Sprachkurse, Frauengruppen und andere Treffen. Geblieben ist ein kleiner Raum für Andachten, in dem auch Schulgottesdienste stattfinden.
Neu-Duisburger kommen hier ins Gespräch
Für die meisten sei es kein Problem, in eine Kirche zu kommen, auch wenn sie Muslime sind. Frauen treffen sich hier zum Sprachkurs oder im Erzählcafé. „Für Leute, die neu in Duisburg sind, ist es unheimlich schwierig, mit anderen in Kontakt zu kommen. Hier kommen sie ins Gespräch“, weiß Schwester Martina Paul. Wer das Sozialzentrum betritt, äußert am Empfang seinen Wunsch. Der hat nicht nur die Funktion eines Wegweisers. „Viele werden zum ersten Mal gesehen, wir begegnen ihnen auf Augenhöhe.“
In der Mitte des ehemaligen Kirchenraumes ist eine Küche entstanden. Als einige Zuwanderer das erste Mal Blattsalat als Lebensmittelspende bekommen haben, wussten sie nicht recht, wie sie ihn zubereiten sollten. Also plante das Architekturbüro, das für den Umbau zuständig war, eine Küche mit ein. Hier finden nun Kochkurse statt, in denen die Frauen die typisch deutschen Lebensmittel kennen und kochen lernen.
Mit ihren Angeboten ist die katholische Kirche nah an die Bedürfnisse der Menschen herangerückt. Zeit für Spiritualität bleibt dennoch. Einmal pro Woche - immer mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr - bieten die Schwestern Kontemplation an.