Duisburg. . Neue Standards im Arbeitsschutz treiben die Kosten für die Neubauten der Feuerwehr in Rheinhausen und Duisburg-Mitte deutlich in die Höhe.
Größer, teurer, später: Neue gesetzliche Standards im Arbeitsschutz, in der Arbeitshygiene und in der Sicherheit für Feuerwachen machen die bisherigen Planungen und Kostenkalkulationen für die geplanten beiden Neubauten der Feuerwehr in Rheinhausen und in der Stadtmitte obsolet. Die Konsequenz: Die neuen Standards machen nach Worten eines Sprechers der Stadt einen deutlich höherer Raumbedarf nötig. Somit sei die in Rheinhausen auf einem brach liegenden Gelände der Stadtwerke zwischen Lindenallee und Neuer Krefelder Straße zunächst als Leichtbau geplante neue Feuerwache 6 nunmehr nur noch als mehrgeschossiger Massivbau zu realisieren. Der höhere Bauaufwand zieht höhere Baukosten nach sich: Während für die Feuerwache Rheinhausen auf Basis einer ersten Machbarkeitsstudie im Jahr 2014 Kosten in Höhe bei ca. 14 Millionen Euro ermittelt wurde, wie die Stadt erklärt, ist im aktuellen IMD-Wirtschaftsplan dafür nun ein Invest von 22,8 Millionen Euro ausgewiesen. Vor den Rheinhauser Bezirksvertretern sprach IMD-Geschäftsführer Christoph Weber aber bereits von 23,9 Millionen Euro.
15,5 Millionen Euro statt sechs
Ähnlich die neue Lage beim geplanten Neubau der (Haupt-)Feuerwache 1A am umstrittenen Standort in der Stadtmitte, Mercatorstraße. Auch hier werden die neuen gesetzlichen Vorgaben die Größenordnung der Raumplanung und somit die Kosten in die Höhe treiben. Statt ursprünglich sechs Millionen Euro stehen jetzt 15,5 Millionen Euro im IMD-Wirtschaftsplan. Auch hier hat IMD-Geschäftsführer Weber die Mitglieder der zuständigen BV Mitte unter allgemeinen Hinweisen auf „neue Anforderungen“ über die neue Lage informiert. Kostensteigerung: mehr als 200%.
Derzeit, so erklärte Stadtsprecher Peter Hilbrands auf Anfrage der Redaktion den neuen Zeitplan, werde die Entwurfsplanung für die Feuerwachen Rheinhausen und Stadtmitte erarbeitet. Im Rahmen der vorgeschriebenen Leistungsphasen würden Anforderungen und Erfordernisse konkretisiert und in die Planung mit aufgenommen. Voraussichtlich im ersten Quartal 2018 seien diese fertiggestellt. Erst danach im Zuge „einer Planungsphase mit Genehmigungsplanung“ stünden dann konkrete Zeit- und Kostenpläne fest.
Für den Standort Mercatorstraße, so der Stadtsprecher, wurde ein Bebauungsplan erstellt, der den Neubau einer Feuerwache und eines Autohauses vorsehe. An diesem Standort werde auch weiterhin der Neubau der Feuerwache Mitte geplant. Diese Planungen seien unabhängig von dem Bau eines ebenfalls an diesem Standort geplanten Autohauses zu sehen. Gegen diesen Bebauungplan hatten Anwohner Klage beim OVG Münster eingelegt. Das Gericht hat in dieser Sache noch nicht entschieden.
Baubeginn nicht vor 2020?
Bislang wurden Bezirksvertreter in Rheinhausen wie in Mitte von dem IMD-Geschäftsführer über wahrscheinliche und mögliche Bautermine im Unklaren gelassen. In Rheinhausen geht man von einem Beginn nicht vor 2020 aus. Hans-Lothar Tacke, SPD-Chef in der BV Mitte zitiert den IMD-Geschäftsführer Weber: „Er sprach von einer Reihenfolge der geplanten Feuerwachen-Bauprojekte - erst Rheinhausen, dann Stadtmitte.“ Der Baubeginn ist abhängig vom weiteren Planungsverfahren. Peter Hilbrands erklärt, dass es keine vorgesehene Reihenfolge bezüglich des Bau´s der Feuerwachen gebe. Klar scheint nur eines: Es wird größer, teurer und alles sehr viel später.