Karl-August Schwarthans, Geschäftsführer der Duisburger Awo-Integration, geht nach 40 Dienstjahren in Rente. Der Experte bleibt der Awo treu
Fast 50 Jahre ist es her, dass Karl-August Schwarthans bei der Awo als Kindergärtner anfing zu arbeiten – zum Jahresende hört er als Geschäftsführer der Awo-Integration gGmbh auf.
Zu seinem offiziellen Abschied, der am vergangenen Freitag im Tectrum stattfand, kamen rund 150 Wegbegleiter und Gratulanten. Darunter Sozialdezernent Thomas Krützberg, Awo-Geschäftsführer Wolfgang Krause und Philipp Thelen, Schwarthans’ Nachfolger.
Kaffee trinken am Ingenhammshof
„Ich werde 2000 Kilometer durch Polens Osten mit dem Rad fahren und mich mehr mit Vogelkunde beschäftigen“, freut sich Karl-August Schwarthans auf seine Zukunft. Er hätte in den vergangenen Jahren weniger Zeit für diese Leidenschaften gehabt. „Außerdem werde ich als baldiger Rentner oft im schönen Ingenhammshof sitzen und Kaffee trinken.“ Für die Zukunft der Awo-Integration – deren Leitung Schwarthans seit Zusammenlegung der Awo-Integrationsdienste 2005 inne hatte – gelte auch weiterhin seine Ansage: „Es geht um gleichberechtigte Teilhabe und interkulturelle Öffnung.“
Auch hier übernehme die Awo-Integration eine Vorbildfunktion. „Inzwischen haben von 110 Mitarbeitern 50 Prozent einen Migrationshintergrund“, erklärt der scheidende Geschäftsführer. 2005 startete der Awo-Fachbereich mit etwa 50 Mitarbeitern, die Anzahl hat sich demnach in den vergangnen zwölf Jahren mehr als verdoppelt.
Loblieber fürs Engagement
Aber nicht allein die Zahl der Beschäftigten mit Zuwanderer-Historie sei gestiegen, auch die Angebote und Dienste wuchsen: „Wir haben eine Clearing-Stelle in Hochfeld geschaffen, die Tagesgruppen für Jugendliche von drei auf sechs erhöht und eine stationäre Jugendhilfe eingerichtet“, zählt Schwarthans auf. Zur Awo-Integration zählen außerdem: Integrationskurse, Familienhilfe, Schuldnerberatung sowie der Lernbauernhof Ingenhammshof und der Bauspielplatz in Neumühl.
Awo-Geschäftsführer Wolfgang Krause beschreibt Schwarthans so: „Sein Fachwissen und seine klare Positionierung für interkulturelle Dialoge und gegen Rassismus haben ihn zu einem gefragten Experten zu Fragen der Integration gemacht“. Krause’s Loblied war eines von vielen beim Abschied des Integrations-Geschäftsführers, dem viele berufliche Weggefährten und Freunde ein außerordentliches Engagement bescheinigen.
Seit 1970 mit der Awo verbunden
Eben jener, der seit 1970 mit der Awo verbunden ist. Mit einem Praktikum als Kindergärtner auf der Kaufstraße in Wanheimerort begann seine Karriere, „dann kamen Hausbesuche mit Mustafa bei den türkischstämmigen Familien“, erinnert sich Schwarthans. Es folgten über vier Jahrzehnte im Dienst der Duisburger Arbeiterwohlfahrt. Und immer ging es für Schwarthorst nur um Eines: „Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Wir dürfen niemanden bevormunden, sondern müssen fragen, was er braucht und wie seine Bedarfslage ist“, sagt der 64-Jährige. Seine Arbeit habe er in den vergangenen Tagen, trotz bevorstehendem Abschied, nicht vernachlässigt. „Ein Vorbild in Sachen Einsatz“, attestiert Wolfgang Krause.
Karl-August Schwarthans bleibt der Awo erhalten. „Als Ehrenamtler in einem Ortsverein.“ Bei seiner Ansprache schreibt er den versammelten Kollegen im Schlusswort eine letzte Mahnung ins Stammbuch: „Geben Sie Rassismus nicht nach. Keinen Millimeter.“
>>> Philipp Thelen wird neuer Geschäftsführer
Am 1. Januar 2018 übernimmt der Duisburger Philipp Thelen die Geschäftsführung der Awo-Integration. Thelen ist Sozialwirt und arbeitete zuletzt beim paritätischen Wohlfahrtsverband Essen.
Awo-Geschäftsführer Wolfgang Krause zur neuen Personalie: „Wir freuen uns auf einen Mann mit großer Erfahrung.“