Duisburg. . Dabei wurden auch die 20 treuesten Spender aus den vergangenen 30 Jahren geehrt. Der Altersdurchschnitt bei Spendern ist relativ hoch.
Thorsten Freiburg ist der Rekordhalter: 873 Mal hat der Meidericher insgesamt sein Blut gespendet – ob Vollblut, Plasma oder Thrombozyten. Seit knapp 30 Jahren besucht er jetzt schon das „Blutspendezentrum Duisburg“ (BZD) an der Königsstraße in der City. Für sein Engagement wurde Freiburg deshalb am Samstag geehrt: Dort feierte das BZD neben dem alljährlichen Spenderfest seinen 30. Geburtstag, bei dem auch die 20 treuesten Besucher und Spender „der ersten Stunde“ ausgezeichnet wurden.
Thorsten Freiburg gehört seit der Eröffnung des BZD immer mit zu den Rekordspendern: Durchschnittlich 45 Mal ist er im Jahr dort zu Gast. Für den 53-Jährigen ist es dabei selbstverständlich, regelmäßig Blut zu spenden. „Ich finde, das sollte eigentlich jeder tun. Damit rettet man schließlich Leben.“ Anfangs war für Freiburg noch das Geld der Grund zum Blutspenden. „Mittlerweile gehört es für mich aber einfach dazu“, sagt er.
Nadelstich ist immer noch schlimm
Dr. Ingolf Welsch kann das nur bestätigen: „Man kann einfach Leuten helfen und außerdem fühle ich mich körperlich wohler.“ Der Baerler spendet schon weitaus länger als 30 Jahre sein Blut für den guten Zweck. „In den 1960er-Jahren war ich oft an der Universität Bonn oder beim Roten Kreuz, bis das Blutspendezentrum hier eröffnet hat“, erzählt der 62-jährige Zahnarzt rückblickend. Obwohl auch nach 150 Spenden der Einstich mit der Nadel für ihn noch immer das Schlimmste ist, kommt Welsch trotzdem alle zehn Wochen zur Abnahme in die City.
Marica Block hat vor etwa 28 Jahren zur Blutspende gefunden, nachdem sie mit einem Arbeitskollegen darüber gesprochen hatte. Seitdem haben sich bei der 53-Jährigen schon 107 Spenden angesammelt. „Ich bin selbst Motorradfahrerin und halte das für eine gute Sache. Immer weniger Leute sind leider dazu bereit“, sagt die Bergheimerin. Anfangs war es für Block noch Überwindung, sich die Nadel in die Haut stechen zu lassen, aber „jetzt stört es mich gar nicht mehr. Ich spende immer nur mit meinem rechten Arm“, erzählt sie. Die Vollblutspende hat für sie dazu noch einen positiven Nebeneffekt: „Ich erspare mir den Gesundheitscheck beim Arzt.“
BZD fing an mit 15 Mitarbeitern
Das Blutspendezentrum warf im Zuge des 30.Geburtstages am Samstag auch einen Blick auf seine Geschichte: Eröffnet wurde es im November 1987 nebenan im Averdunk. Seitdem ist die Zentrale immer weiter expandiert: Mittlerweile kann etwa auch in Wuppertal, Oberhausen und Gelsenkirchen Blut gespendet werden. Mit 15 Mitarbeitern startete das Zentrum, derzeit arbeiten dort rund 100 Angestellte. Das Duisburger Blut fließt an Krankenhäuser und Praxen in ganz NRW.
In den vergangenen 30 Jahren sei es immer schwieriger geworden, Menschen für die Blutspende zu begeistern. „Wir müssen immer mehr Aufwand betreiben, um die Zahlen aufrecht zu erhalten“, bedauert Brigitte Dingermann vom BZD. Der Altersdurchschnitt der Spender sei auch relativ hoch. „Dabei brauchen wir vor allem jüngere Leute, denn ab einem gewissen Alter darf nicht mehr gespendet werden.“
Für viele Krankheiten gebe es keine andere Alternative zur Übertragung von Blutprodukten, wie etwa bei der Krebstherapie. „Heutzutage werden dafür etwa 50 Prozent der Blutprodukte gebraucht, während diese früher eher bei Unfällen benötigt wurden“, weiß Dingermann. Besonders gefragt ist die Blutgruppe „0 negativ“.