Duisburg. Der langersehnte Umbau der wichtigen Duisburger Verkehrsader hat begonnen. Kopfsteinpflaster weicht lärmoptimiertem Asphalt. Bauende: August 2018
„Dass ich das noch erlebe“, wird so mancher Anwohner des Kalkwegs gerade denken, der die anrollenden Bagger vor seiner Haustür sieht. Am Stadion, zwischen Sternbuschweg und Kruppstraße, reißen sie die Pflastersteine raus. Bis August 2018 soll die wichtige Verkehrsader einen modernen Belag erhalten. Vor allem: einen leisen.
Denn das Rumpeln über das schöne, aber eben laute Kopfsteinpflaster nervte seit Jahrzehnten. 2009 versprach die Stadt den Ausbau des Kalkwegs mit Mitteln des Konjunkturpakets II – warum daraus nichts wurde? „Kann ich nicht sagen, war vor meiner Zeit“, erwidert OB Sören Link zum Baubeginn. „Umso mehr freue ich mich, dass es endlich losgeht. Die ganze Stadt profitiert davon.“
Durch drei Stadtteile führt der Weg, besonders zu den Heimspielen des MSV ist hier viel los. „Baufirma und Projektleiter haben versichert, mit dem MSV gemeinsam die Verkehrsführung während der Bauphase abzustimmen“, will Link einen möglichst reibungsfreien Ablauf der Heimspiele. „Am besten aber fährt man in der Umbauphase mit dem ÖPNV zum Stadion.“
Bis August 2018 schreitet die Baustelle in sieben Abschnitten voran, dabei wird die teils drei-, teils vierspurige Fahrspur auf eine in jede Richtung eingedampft.
Mit zwei Millionen Euro sind die Arbeiten am Kalkweg geplant. Dabei will Duisburg durch die Umrüstung der Ampelanlagen an Sternbuschweg und Kruppstraße sowie der Straßenbeleuchtung auf LED sparen. Der Verkauf des abgetragenen Kopfsteinpflasters soll ebenso etwas Geld in die klamme Kasse zurückspülen.
Die Umbaumaßnahmen gelten nicht nur dem Autoverkehr, der künftig mit weniger Lärm ablaufen soll. Zwei Bushaltestellen werden als sogenannte Buskaps ausgebaut, die den Einstieg für Menschen mit Behinderungen erleichtern.
Ebenso werden Fahrradfahrer sich über neue Wege freuen, die teils als separate, teils als mit Gehwegen kombinierte Streckenabschnitte gestaltet werden. „Man läuft dann nicht mehr Gefahr, über Baumwurzeln zu stolpern“, sagt Carsten Tum, Dezernent für Stadtentwicklung.
Nicht weniger wichtig ist dabei die Zusage des Dezernenten, dass der schöne Alleecharakter des Kalkwegs erhalten werden kann. „Wir müssen nur einen Baum fällen, alle anderen bleiben bestehen.“
Bezirksbürgermeisterin Elvira Ulitzka sieht den Baubeginn mit Erleichterung: „Seit 2010 ist der Kalkweg ein Thema in der Bezirksvertretung. Ich bin froh, dass wir endlich einen Haken unter die Sache machen können.“