Duisburg. . Zwölf junge Darsteller begeben sich im Foyer III des Duisburger Stadttheaters auf eine sehr unterhaltsame Suche nach dem Sinn des Lebens.

Zwölf junge Menschen begeben sich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens. Oder, um diese große Frage etwas einzufangen: Sie stehen am Anfang ihrer Reise ins Erwachsenenleben und fragen sich, wohin ihr Weg führen soll. Das ist der Stoff, aus dem die neue Produktion des Jugendclubs „Spieltrieb“ entstanden ist. Theaterpädagogin Katharina Böhrke, die seit 2009 am Duisburger Schauspiel an unterschiedlichen Produktionen beteiligt war, hat mit dem jungen Ensemble das Stück „What?“ entwickelt, das fragt, was werden kann – und erstaunlicherweise (nicht) wird. Und hinterfragt wird der Titel auch: Warum eigentlich nicht „Wie bitte?“

Der Abend jedenfalls wird alles andere als grüblerisch, vielmehr ist eine unterhaltsame, spielerische, (selbst)ironische, emotionale und schön alberne Szenenfolge entstanden, die viele Fragen anreißt. Ganz auftragsgemäß begibt sich der Detektiv, fast so cool wie Philip Marlowe, auf die Sinnsuche. Er findet Antworten auf versteckten Tafeln. „Reichtum“, „Selbstfindung“, „Liebe“ – ist es das? Oder vielleicht doch „Popeln“?

Rucksackreise statt Bauernhof

Eine macht sich auf nach Berlin, um dort das „Mädchen mit dem dunkelroten Lippenstift“ zu werden. Sie gerät an eine feierwütige Freundin und wird bitter enttäuscht. Da ist der Träumer, der die Welt besser machen will, wie es John Lennon einst in „Imagine“ besungen hat. Doch seine Brücken (mit Kreide auf den Boden gezeichnet) werden immer wieder eingerissen. Da ist die Rucksackreisende, die lieber auf eine Weltreise geht, statt den elterlichen Bauernhof zu übernehmen – oder vielleicht später doch? Da ist die scheinbar Entschlossene, die Lehrerin werden will, dann ihre Berufswünsche aber laufend wechselt, weil alle so ihre Schattenseiten haben. Da ist die sanfte Prinzessin, die sich mit ihren Plüschtieren gegen die harte Welt wappnet. Da ist glatt gestylte Nachwuchspolitikerin, die für ihre Karriere brennt und auf „Deutschland zuerst“ setzt. Unterdessen macht Showmaster Bopp im peinlichen Glitzer-Overall und Zebramusterschuhen mit platten Scherzen auf Kosten anderer Quote.

Mal entspannt bleiben

Locker bewegt sich das Ensemble zwischen diesen vielen Polen, erkundet den Raum zwischen Freundschaft und Liebesbeziehung, Angst und Aggression, Erfolg und Scheitern, Träumen und Illusionen, Irrungen und Wirrungen. Unterwegs in einem spannenden Lebensabschnitt, in dem man lernen muss, allein zurecht zu kommen und dass nicht jeder so ist wie er scheint. Aber mal entspannt bleiben, bevor Sicherheit und Kontinuität und Alltagsrhythmus einkehren – Let it go!