Duisburg. . Rund 70 Ehrenamtliche helfen regelmäßig im Bethesda-Krankenhaus. 1973 wurde die Gruppe gegründet - nach amerikanischem Vorbild der „Pink Ladies“.
Sie bringen Kaffee, versorgen Patienten mit Büchern und haben ein offenes Ohr. Die „Grünen Damen“ sind ehrenamtlich aktiv. „Ich bin kein Gründungsmitglied, aber ich war von Anfang an dabei“, erinnert sich Christel Gluth, die nach 43 Jahren bei den „Grünen Damen“ aufhört. 1974 wurde die Gruppe der Ehrenamtlichen mit der charakteristischen grünen Kleidung am Bethesda gegründet. Rund 70 Personen teilen sich die Dienste. Einige arbeiten in der Bücherei, andere besuchen Patienten.
Brigitte Schröder, die zuvor schon eine Gruppe in Düsseldorf eröffnete, hatte in den USA die so genannten „Pink Ladys“ kennen gelernt. Sie importierte die Idee, allerdings sollten die Freiwilligen hier keine pinken, sondern grüne Kittel tragen. „Damals wurde das gar nicht gerne gesehen, dass Laien ins Krankenhaus kommen, um Kaffee auszuschenken“, erinnert sich Christel Gluth. Doch das hat sich mit der Zeit gelegt.
Schnell mit Patienten ins Gespräch kommen
Die ersten Male war sie noch etwas schüchtern, wollte wissen, welchen Patienten sie besuchen solle. Doch die Krankenschwestern und Pfleger sagten nur, sie solle eine Runde über die Station drehen. Früher hatte sie frisch gebrühten Kaffee auf dem Wagen, nun holt sie welchen am Automaten – oder besorgt Gebäck aus der Caféteria, wenn sich der Patient das wünscht. „Es hat sich schon viel geändert. Wenn ich früher einmal die Woche kam, dann habe ich einige Patienten zwei, drei Mal gesehen.“ Mittlerweile werden die meisten nach einigen Tagen wieder entlassen.
„Wenn ich dann ins Zimmer komme, stelle ich mich vor. Meist muss man gar nicht viel fragen und kommt ins Gespräch“, beschreibt die 74-Jährige. Für ausländische Patienten hat sie eine Broschüre auf Englisch oder Türkisch dabei, um zu erklären, was die Aufgabe der Grünen Damen ist. „Die meisten sind dankbar, wenn sie Besuch bekommen.“
Treffen mit dem Krankenhaus-Pfarrer
Vielen falle es leichter, einer fremden Personen von Sorgen und Schmerzen zu berichten als den engsten Angehörigen. Christel Gluth, die viele Jahre in der Finanzverwaltung arbeitete, war da. „Oft sind die Gespräche mit schwer kranken Patienten besonders berührend.“ Zusätzlich treffen sich die Grünen Damen mit dem Krankenhaus-Pfarrer, um ihre Arbeit zu reflektieren.
Nach 43 Jahren ist nun Schluss. Nun will sie sich ihrem Mann widmen, der gepflegt werden muss. „Eigentlich wollte ich gar kein großes Aufheben zum Schluss machen.“ Da hatten ihre Mitstreiterinnen allerdings etwas gegen. Und Christel Gluth hat sich gerne zur Verfügung gestellt, um auf das Ehrenamt aufmerksam zu machen. Denn das kann sie nur empfehlen. „Man bekommt viel zurück.“
>> VERSTÄRKUNG GESUCHT
- Die Grünen Damen suchen weiterhin Ehrenamtliche, die einmal in der Woche für einige Stunden mithelfen wollen. Es dürfen sich natürlich auch Herren melden.
- Interessierte bekommen nähere Informationen bei Karin Baumeister unter der Rufnummer 0203/63516 oder bei Anne Dorgathen unter der Rufnummer 0203/76 42 14.