Duisburg. Offenbar hat ein Brandstifter die vier Menschenleben in Meiderich auf dem Gewissen. Staatsanwaltschaft setzt Belohnung für Zeugenhinweise aus.

Offenbar hat ein möglicher Brandstifter die vier Opfer des schrecklichen Wohnungsbrandes von Anfang September auf der Vohwinkelstraße in Meiderich auf dem Gewissen. Wie die Mordkommission jetzt mitteilt, „kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Brand im Keller des Wohnhauses vorsätzlich gelegt wurde“.

Nach Ermittlungen der Kripo müsste der Brandstifter das Haus unmittelbar vor Brandentdeckung um 23.40 Uhr verlassen haben. Nun sucht die Polizei zwei mögliche Zeugen, die sich zu dieser Zeit an einem Stromkasten in unmittelbarer Tatortnähe aufhielten. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 3000 Euro ausgesetzt. Hinweise an die Polizei unter s 0203 280-0.

Brand ist im Keller ausgebrochen

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    Bislang hatte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben, wo das Feuer in der Sonntagnacht am 3. September ausgebrochen war. Schnell war aber klar, dass erster Brandherd nicht die Wohnung der Opfer und auch kein technischer Defekt der Grund war.

    Mutmaßungen, dass ein Brandsatz geworfen worden war, hatte die Polizei ebenfalls schnell widerlegt. Wie das Feuer im Keller gelegt wurde, sagt die Polizei jetzt weiterhin nicht. Auch nichts zu den Motiven und möglichen Hintergründen, also ob der Brand gezielt in dem Haus gelegt wurde. Offenbar deutet aber mittlerweile mehr auf eine vorsätzliche und nicht auf fahrlässige Brandstiftung hin.

    Familientragödie in Meiderich

    In den Flammen starben in der Nacht ein 29-jährige Familienvater und sein sechsjährigen Sohn. Seine gleichaltrige Ehefrau erlag zwei Wochen später ihren Verletzungen, ebenso wie ein 14-jähriges Mädchen, das zu Besuch war. Zwei weitere Söhne (10 und 13) des Paares überlebten und sind ebenso wie ein 23-jähriger Mann nicht mehr im Krankenhaus. Auch die 38-jährige Mutter von sechs Kinder, die mit ihrer Familie in Dachgeschoss gewohnt hatte, ist aus dem Krankenhaus mittlerweile entlassen. (er)