Duisburg. Beim Umbau im Rathaus ist ein Wurf herausgekommen, der persönlichen Stärken und Schwächen bei den amtierenden Beigeordneten gerecht wird.

Mit Spannung hat man darauf gewartet, wie OB Link sein „Kabinett“, also die Riege der Beigeordneten im Rathaus, umbauen wird. Herausgekommen ist ein Wurf, der in der stadtpolitischen Ausrichtung klare Akzente setzt und der gleichzeitig, sagen wir, persönlichen Stärken und Schwächen bei den amtierenden Beigeordneten gerecht wird.

Ein neuer Wirtschaftsdezernent soll also Duisburgs Kompetenz stärken. Es fehlte ein Ansprechpartner mit Rathaus-Durchschlagskraft, ein Koordinator in Sachen Baurecht, ein Wirtschaftsförderer und ein „Lotse“, der mit Durchgriff Genehmigungswege beschleunigt. Wer weiß, wer „Mister Business“ wird? Mit dem Wirtschaftsdezernat setzt Link ebenso ein Signal wie mit dem Ressortzuschnitt für das Personaldezernat. Die Personalentwicklung der Stadtverwaltung muss nachhaltig modernisiert werden. Das ist das A & O eine effizienten und bürgerfreundlichen Verwaltung. Mit der explizit genannten Rathaus-Digitalisierung stellt Link die Weichen für einen Schwerpunkt seiner zweiten Amtszeit.

Krützberg wird auch das Soziale bis ins letzte Schreibzimmer führen

Der erfahrene Verwaltungsmann Thomas Krützberg lädt sich zu Schule, Bildung und Kultur auch noch das Sozialressort auf. Wer ihn kennt, weiß: Auch das Soziale wird er bis ins letzte Schreibzimmer führen. Man sagt Krützberg nach, dass er auch gerne Stadtdirektor und damit Rathauschef-Stellvertreter geworden wäre. Nun, die neue Amtsfülle wird ihn das verschmerzen lassen. Und mit Kämmerin Dörte Diemert holt sich Link eine ebenso verlässliche Vertreterin an seine Seite, die sich in ihren zwei Jahren als kompetente kommunale Verwaltungsfrau und Hüterin der Finanzen erwiesen hat.

Stadtentwickler Carsten Tum kann sich künftig ganz auf die Planung stürzen – da schwingt mit, dass es im Baurecht nicht immer optimal lief, was jetzt der neue Wirtschaftsdezernent richten soll. Zugleich wird Tum Chef der Grünplanung und soll Ökonomie und Ökologie in einer Hand führen. Das wird den Bündnisgrünen nicht gefallen, die ohnehin hinnehmen müssen, dass ihr Umweltdezernent Ralf Krumpholz im Verwaltungsvorstand eher am Katzentisch sitzt, immerhin zusätzlich mit dem Aufgabenbereich Integration.

Sieben statt sechs gut dotierte Beigeordnete: Das wird Link mit der Düsseldorfer Finanzaufsicht wohl geklärt haben. Und daheim werden SPD und CDU die Pläne abgesegnet haben. Das Stühlerücken steht, jetzt müssen nur noch die Top-Leute gefunden werden.