An der St. Johannes-Klinik ist der Grundstein für den Neubau gelegt worden. Helios investiert in Hamborn nach eigenen Angaben 110 Millionen Euro.
- An der Helios St. Johannes-Klinik ist am Donnerstag der Grundstein für den Neubau gelegt worden
- Der Klinik-Konzern investiert in Hamborn nach eigenen Angaben 110 Millionen Euro in Neu- und Altbau
- Der Neubau soll im Herbst 2019 fertiggestellt sein und am Ende des übernächsten Jahres in Betrieb gehen.
Die Figur des heiligen Johannes auf dem Dach des denkmalgeschützten St. Johannes-Hospitals müsse um 180 Grad gedreht werden, damit er den schicken Neubau auf der rückwärtigen Seite auch sehen könne, scherzten die Gäste am Donnerstag bei der Grundsteinlegung. Für Jörg Reschke von der Berliner Helios-Geschäftsführung, schloss sich ein Kreis, als er OB-Sören Link und dem Duisburger Helios-Geschäftsführer Dr. Holger Raphael die Dokumente einmauerte. In den ersten Monaten nach der Übernahme des damaligen Katholischen Klinikums leitete er die Geschäfte, ehe er an Holger Raphael übergab.
In der Gestaltung der Fassade sind Ähnlichkeiten sinnfällig mit der neuen Hochfelder Marienklinik, die im Frühjahr in Hochfeld in Betrieb ging. „Ansonsten gibt es aber viele Unterschiede“, sagt Stefan Bauer. „Die notwendige Abstimmung mit dem Denkmalschutz ist der Grund für die Besonderheiten“, erklärt er Projektleiter aus der Krefelder Helios-Bauabteilung, der auch bei der Marienklinik Regie führte. Die dortigen Dachaufbauten müssen in Hamborn im Keller verschwinden, um die Kulisse des 100-jährigen Rundbogen-Altbaus nicht zu stören.
Zum Schutz der Patienten gegen einen Störfall der benachbarten Grillo-Werke muss eine Be- und Entlüftung eingebaut werden, die im Notfall vollständig über Aktivkohle-Filter erfolgen kann.
Gegen eindringendes Grundwasser, das zwei Meter unter der Oberfläche steht, wird die Baustelle durch eine Wand geschützt. „Sie reicht zwölf Meter in die Tiefe, wird anschließend durchlöchert, damit das Wasser abfließen kann“, erklärt Stefan Bauer.
Bis zum Herbst 2019 baut das Kölner Bauunternehmen August Prien – es setzte sich bereits im Wettbewerb um den Auftrag für die Marienklinik durch – ein fünfgeschossiges Gebäude mit rund 25 000 Quadratmetern Grundfläche. Platz finden dort 375 Betten – ausschließlich in Ein- und Zweibett-Zimmern – für alle medizinischen Abteilungen außer Kinderklinik und Geburtshilfe sowie der Dermatologie, deren Abteilungen mitsamt der Patientenzimmer im Altbau ausgebaut werden.
Bei der Anordnung setzt Helios auf die Erfahrungen aus zahlreichen Neubauten: Alle somatischen Ambulanzen, Not- und Patientenaufnahme, sowie die diagnostischen Bereiche finden sich im Erdgeschoss. So bleiben Wege kurz, Querverkehr mit den Stationen in den Obergeschossen wird so vermieden.
Auch die Wahlleistungsbereiche, Radiologie, Labor, Pathologie und Haustechnik ziehen in den Neubau, in dem „viel Licht und offene Raumstrukturen dominieren“, wie Geschäftsführer Holger Raphael ankündigte. Die Häuser hätten seit der Übernahme eine „sehr gute wirtschaftliche Entwicklung genommen“, sagte Jörg Reschke. Und mit Blick auf die oft beargwöhnte Helios-Zugehörigkeit zum Fresenius-Konzern: „Wir investieren, was wir hier verdienen, in Gebäude, Technik und Mitarbeiter.“