Duisburg. In Duisburg hat ein Mann bei einer türkischen Hochzeit Schüsse abgegeben. Nun hat er sich bei der Polizei gemeldet und selbst Anzeige erstattet.
Es sind verstörende Bilder: Am hellichten Tag schießt ein junger Mann in Duisburg bei einer türkischen Hochzeit mehrmals aus einem Auto heraus in die Luft, zielt zwischenzeitlich sogar kurz auf einen entgegenkommenden Wagen. Ein Passant hat die Szenen, die sich am 28. Oktober in der Kampstraße in Hamborn zutrugen, gefilmt und die Aufnahmen der BILD zur Verfügung gestellt, die sie dann via Facebook und auf bild.de verbreitet hat. Noch am gleichen Tag ging eine Anzeige gegen den Schützen ein, die Polizei ermittelt wegen eines straftätlichen Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Mutmaßlicher Schütze der "Freudenschüsse" zeigt BILD an
Am Mittwochmorgen dann die überraschende Wende: Mittlerweile hat sich ein 19-jähriger Duisburger bei der Polizei als Schütze zu erkennen gegeben. Aber nicht etwa um seine Schuld einzugestehen, sondern um selbst Anzeige zu erstatten: gegen die BILD-Zeitung, wegen der Veröffentlichung des Videos und damit der Verletzung des Rechts am eigenen Bild (nach dem Kunsturhebergesetz, § 22). Das bestätigte am Mittwochvormittag eine Sprecherin der Polizei Duisburg unserer Redaktion.
Aktuell geht die Polizei davon aus, dass es sich bei der Waffe um eine Schreckschusspistole handelt. In diesem Fall wäre das Führen dieser Waffe erlaubt, wäre der 19-Jährige im Besitz des Kleinen Waffenscheins. In der Öffentlichkeit Schüsse damit abzufeuern, sei aber in jedem Fall eine Straftat, so die Polizei. (maik)