Duisburg. Rotaract Duisburg sammelt mit zwei anderen Clubs Verschlüsse. Mit den Erlösen aus dem Verkauf wird der Kampf gegen Kinderlähmung unterstützt.
. Die ersten Tüten sind schon voll und ein paar Plastikdeckel durfte Niklas Wiskandt (21) auch gerne aus der Redaktion mitnehmen. Der aktuelle Präsident von Rotaract Duisburg, der hiesigen Jugendorganisation von Rotary, rührt derzeit kräftig die Werbetrommel für eine Benefiz-Aktion. Der Club sammelt seit September zusammen mit Rotaract in Velbert/Heiligenhaus und Düsseldorf Schraubverschlüsse von Pfandflaschen und Tetra Pak, um diese über den Verein „Deckel drauf“ an Verwerter zu verkaufen. Mit dem Geld wiederum soll das Projekt „End Polio Now“ von Rotary International zur weltweiten Ausrottung der Kinderlähmung unterstützt werden.
Polioimpfung kostet nur 50 Cent
„Da grundsätzlich stärkere Kooperationen unter den Jugendclubs im Bezirk (District) gewünscht sind, haben wir uns eine Aktion mit einem messbaren Ergebnis überlegt, die zudem möglichst simpel umzusetzen ist“, erklärt der Linguistik-Student an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Der Gewinn von rund 500 Deckeln, was ungefähr einem Kilo entspricht, ermöglicht eine Polioimpfung, die jeweils nur 50 US-Cent kostet.
Um möglichst viele Verschlüsse zusammenzubekommen, ist Kreativität gefragt. „Viele sammeln zu Hause“, so Wiskandt. „Dann wollen wir aber auch Getränkemärkte fragen, ob wir in den Pfandlagern die Deckel von den Flaschen abschrauben dürfen und uns einfach an die Pfandautomaten stellen. Pfand bekommt man ja auch ohne Deckel.“ Außerdem soll in der Cafeteria des Landfermann-Gymnasiums gesammelt werden. Das soll dort von Interact initiiert werden.
Engagement schon als Schüler
Dabei handelt es sich um die hiesige Schülerorganisation von Rotary, die auf dem Gymnasium 2013 von vier Jungen gegründet worden ist. Wiskandt war einer von ihnen. „Es macht mir einfach Spaß, sich zu engagieren und zu sehen, dass die Hilfe etwas bewirken kann.“
Wie nun beim aktuellen Polio-Projekt. „Mit Pakistan, Afghanistan und Nigeria gibt es noch drei Länder, in denen Kinderlähmung auftritt“, so der 21-Jährige. „Sie ist aber auch dort mit nur zwei bis zehn Neuinfektionen im vergangenen Jahr auf dem Rückzug und ist hoffentlich bald ausgerottet.“
Die Deckelsammlung wird einen kleinen, aber wichtigen Teil dazu beitragen. Eine Zahl, ein konkretes Ziel haben sich Wiskandt und Co. nicht gesetzt. Das Gesamtergebnis der Aktion soll im kommenden Frühjahr, im April auf der Deutschland-Konferenz von Rotaract präsentiert werden. Dann ist auch klar, wer eine kleine Wette unter den beteiligten Clubs Duisburg, Velbert/Heiligenhaus und Düsseldorf verloren hat. „Wer am Ende die wenigsten Deckel sammelt“, so Wiskandt, „muss eine Grillparty schmeißen...“