Duisburg. . Der Komponist und Konzert-Veranstalter Thorsten Töpp will mit seinen Ideen und Projekten auch weiterhin die Kulturszene bereichern.
- Der Komponist und Konzert-Veranstalter bereichert mit seinen Projekten die Kulturszene
- So gehört er zu den Mit-Organiatoren von Platzhirsch, dem Festival der Artenvielfalt
- Die Folkwang-Hochschule wird sich 2018 mit ihren Studenten und Dozenten verstärkt in der Stadt zeigen
Wer von ihm brave Orchestermusik erwartet, den muss Thorsten Töpp enttäuschen. So ist der 1965 in Oberhausen geborene und in Duissern lebende Gitarrist, Komponist, Veranstalter und Schöpfer bisweilen sehr origineller Musik-Theater-Produktionen ein fantasiebegabter stilistischer Grenzgänger, dessen Inszenierungen sich zwischen Alter Musik, Improvisation und elektronischer Avantgarde bewegen.
Im Gespräch mit dem studierten Schulmusiker und Germanisten geht es aber nicht nur um das eigene Werk, sondern auch um die Kultur-Szene in seiner Heimatstadt Duisburg, in der Thorsten Töpp als kreativer Paradiesvogel seinem Publikum auch weiterhin interessante Projekte jenseits des allseits besetzten Mainstreams bieten will. So arbeitet er spartenübergreifend mit den Elementen Tanz, Video und Licht: „Ich liebe das Experiment.“ Und dabei folgt ihm inzwischen eine junge Szene, die „zwischen Duisburg und den Musikhochschulen in Essen und Köln europäische Spitzenklasse ist.“
Zusammen mit Folkwang Konzerte veranstalten
Der einst von Wolfgang Rihm unterrichtete Töpp, der auch schon Werke für Dorothee Oberlinger komponiert hat, der Kurator für das Moers-Festival ist, der zu den Organisatoren des Platzhirsch-Festivals gehört und der jetzt erst wieder mit dem Cellisten Ludger Schmidt in der Abendmusik-Reihe in der Josef-Kirche zu Gast war, ist dennoch mit seinem Latein noch lange nicht am Ende.
Selbstverständlich könnte man mit dem Familienvater, dem Dozenten der Volkshochschule, dem exzellenten Hobby-Koch und dem ehemaligen Verkäufer edler Weine auch über andere Themen als etwa über die Musik sprechen. Doch seine Begeisterungsfähigkeit für die spartenübergreifende Kultur ist ansteckend. 2018 will er gemeinsam mit der Duisburger Folkwang-Hochschule, die sich unbedingt mit ihren Studenten und Dozenten verstärkt in der Stadt zeigen müsse, Konzerte veranstalten: „Es sind tolle Leute dort.“
Duisburger Kultur ist attraktiv und professionell
Insgesamt sei die junge Duisburger Kultur sehr attraktiv und professionell geworden. Dies gelte auch für wichtige Veranstalter wie dem Ruhrorter Lokal Harmonie oder dem Steinbruch- und Grammatikoff-Veranstalter Sebastian Schwenk. Bedauerlich sei allerdings der akute Geldmangel, unter dem die jungen Künstler zu leiden hätten. Leider seien die Stadt Duisburg wie auch ihre Nachbarstädte nicht in der Lage, ihre freie Szene angemessen zu unterstützen.
Ein starkes Programm will Thorsten Töpp aber allen finanziellen Widrigkeiten zum Trotz auch wieder für das erfolgreiche Platzhirsch-Festival schmieden: Töpp: „Ich gehe davon aus, dass es auch im nächsten Jahr ein Platzhirsch-Festival geben wird.“ Was man ihm bei dieser Entschiedenheit unbedingt glauben muss.
Stammgast bei der Abendmusik
Auch bei der inzwischen sehr populären Abendmusik-Reihe in der Josef-Kirche am Dellplatz wird Thorsten Töpp, dessen akustische Gitarrenmusik und auch seine Konzerte mit Gästen hier ein begeistertes Publikum fanden, im nächsten Jahr wieder bei vier Terminen mitwirken.
So wird Töpp am 12. Januar im ersten Konzert der Saison mit den jungen Musikern des Blockflötenorchesters in der Kirche zu erleben sein.