Duisburg. Aenne Brauksiepe engagierte sich in der CDU und der katholischen Frauenbewegung. Das führte sie in den Rat der Stadt. Dann wurde sie Ministerin.
Aenne Brauksiepe, 1912 in Wanheimerort geboren, hat die Frauenpolitik der CDU und der katholischen Frauenbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich mitgeprägt. Bereits ihre Mutter Käthe hatte sich in der katholischen Frauenpolitik und insbesondere im karitativen Bereich engagiert. Aenne Brauksiepe trat in ihre Fußstapfen, als sie 1946 im zerstörten Duisburg einen überparteilichen Frauenausschuss zur Unterstützung von Flüchtlingen, Obdachlosen und anderen Bedürftigen gründete.
Sie gehörte zu den Mitbegründerinnen der CDU in Duisburg und zog als erste und damals noch einzige Frau (erst 1952 gab es fünf weibliche Abgeordnete im Rat der Stadt) in den Rat ein. Bei der Wahl im Oktober 1948 unterlag sie ihrem Gegenkandidaten Karl Harzig (SPD).
In der katholischen Frauenbewegung engagiert, unterstützte sie der Katholische Deutsche Frauenbund bei ihrer Kandidatur für den Bundestag, in den sie 1949 einzog. Sie setzte sich bereits damals für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Im Oktober 1968 wurde sie zur Bundesministerin für Familie und Jugend berufen. Damit war sie die dritte Bundesministerin der Geschichte der Bundesrepublik. Sie starb am 1. Januar 1997.